French Open

Nadal - Murray im Halbfinale

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Nadal gegen Ferrer souverän, Murray ringt Monfils in fünf Sätzen nieder.

Der Tennis-Weltranglistenerste Rafael Nadal ist am Mittwochabend mit einem 4:6,6:4,6:0,6:1-Erfolg über seinen spanischen Landsmann David Ferrer zum neunten Mal ins French-Open-Halbfinale eingezogen. Dort trifft der achtfache Paris-Champion auf den schottischen Wimbledon-Sieger Andy Murray, der sich zeitgleich gegen Lokalmatador Gael Monfils 6:4,6:1,4:6,1:6,6:0 durchsetzte.

In der Neuauflage des Vorjahresendspiels startete der Weltranglisten-Fünfte Ferrer stark und drängte den Favoriten immer wieder mit seiner Vorhand in die Defensive. "Ich habe im ersten Satz zu viele Rückhandfehler begangen", meinte Nadal. Nach 45 Minuten auf allerhöchstem Niveau gelang dem Außenseiter mit einem Passierball aus fast unmöglicher Position das entscheidende Break zum 6:4.

Nadal dreht auf
Doch der French-Open-Rekordsieger schlug zurück - und wie. Auch im zweiten Satz agierten die beiden Spanier auf Augenhöhe, doch diesmal behielt Nadal mit 6:4 die Oberhand. Während der 28-Jährige anschließend auf dem gleichen, hohen Niveau weiterspielte, brach Ferrer ein. Nadal gewann zehn Games in Folge, holte sich den dritten Durchgang mit 6:0 und ging im vierten gleich mit 3:0 in Führung. Nach 2:34 Stunden machte er den neuerlichen Halbfinaleinzug perfekt. Bei seinen bisherigen zehn Teilnahmen in Paris hat er erst eine einzige Partie - 2009 gegen den Schweden Robin Söderling - verloren.

Murray ringt Monfils kurios nieder
Murray brauchte gegen Publikumsliebling Gael Monfils ein wenig länger, um alles klarzumachen. Der Schotte ging mit aggressivem Grundlinienspiel mit 2:0 Sätzen in Führung, schien jedoch in der Folge für seine langen Matches in den vergangenen Tagen büßen zu müssen. Der Brite hatte im bisherigen Turnier eineinhalb Stunden länger auf dem Platz gestanden als der Franzose. Dieser kämpfte sich, angefeuert vom Publikum auf dem Centre Court des Stade Roland Garros, zurück und glich die Partie aus.

Danach passierte allerdings Kurioses: Während Murray am Ende schien und angesichts der hereinbrechenden Nacht abbrechen wollte, forderten das Publikum und Monfils die Fortsetzung. Sie setzten sich durch - und wurden böse bestraft. Der Franzose verlor völlig die Konzentration, während Murray eine eindrückliche Willensleistung zeigte. In nur 24 Minuten gewann er den Entscheidungssatz.

Murray am Weg zurück
Für den Weltranglisten-Achten aus Schottland ist das zweite Paris-Halbfinale seiner Karriere eine Überraschung. Erstmals seit seiner Rückenoperation im vergangenen September scheint Murray zu seiner alten Stärke zurückgefunden zu haben. In der Runde der letzten vier trifft der 27-Jährige wie 2011 auf Nadal. Auf Sand hat er den Spanier noch nie bezwingen können, vor drei Wochen in Rom forderte er ihn aber immerhin drei Sätze lang.

Damen-Halbfinale Petkovic - Halep
Andrea Petkovic und Simona Halep sind am Mittwoch im Eilzugtempo ins French-Open-Halbfinale eingezogen. Petkovic besiegte die Italienerin Sara Errari 6:2,6:2 und steht damit erstmals wie Halep in ihrer Tennis-Karriere unter den letzten Vier eines Grand-Slam-Turniers. Die Rumänin gewann mit demselben Ergebnis gegen die Russin Swetlana Kusnezowa und trifft nun am Donnerstag auf die Deutsche.

Halep unterstrich mit diesem Sieg über die Turniersiegerin von 2009 ihre Favoritenrolle. Die 22-jährige Weltranglistenvierte nützte im Gegensatz zu Kusnezowa ihre Breakchancen - sechs von acht - konsequent. Die Russin kam dagegen bei neun Möglichkeiten nur zu zwei Spielgewinnen beim Aufschlag der Gegnerin.

Petkovic von sich selbst überrascht
Noch souveräner war aber die Leistung von Petkovic gegen Errani. "Ich weiß nicht, was heute los war, aber ich bin sehr glücklich. Es ist unglaublich, ich liebe Paris", sagte die 26-jährige Darmstädterin noch ein wenig fassungslos auf Französisch im ersten Interview auf dem Court unmittelbar nach ihrem Sieg über die Paris-Finalistin von 2012. "Ich habe mir gesagt, dass ich aggressiver spielen muss", meinte die Weltranglisten-27. rückblickend nach der jüngsten Niederlage gegen Errani in Madrid.

Die Partie begann wegen Regens erst mit dreistündiger Verspätung, der Start ging für Petkovic mit einem 0:2-Rückstand daneben. Doch dann übernahm die deutsche Fed-Cup-Spielerin überraschend deutlich das Kommando. Bei Wind und zeitweiligem Nieselregen ließ sich Petkovic mit dem wesentlich druckvolleren Spiel erst gar nicht auf die gefürchteten langen Ballwechsel gegen die kleine Errani ein und gewann nach 27 Minuten den ersten Satz.

Bei dann strahlendem Sonnenschein verlief die Partie im zweiten Satz ausgeglichener. Petkovic attackierte aber weiterhin bei jeder Gelegenheit den schwachen Aufschlag der Weltranglisten-Elften. Nach anfangs vier Breaks hielt sie als Erste ihren Aufschlag und verwandelte nach drei weiteren Game-Gewinnen und insgesamt 63 Minuten Spielzeit ihren ersten Matchball.

Halep Favoritin
Im Semifinale gegen Halep ist Petkovic erneut Außenseiterin, hat sie doch die jüngsten beiden Spiele gegen die Rumänin im Vorjahr verloren. Im anderen Halbfinale am Donnerstag trifft Vorjahresfinalistin Maria Scharapowa auf die Kanadierin Eugenie Bouchard, die in den bisherigen beiden Duellen mit der Russin nicht einmal einen Satz gewonnen hat.

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