Der australische Box-Star Harry Garside ist im Ring kaum zu bezwingen. Abseits der Sporthallen kämpft er auch gegen den Ruf der männlichen Stereotypen und zeigt sich gerne auf Mode-Shows und in Kleidern.
In Australien ist Harry Garside ein absoluter Superstar. Der Leichtgewicht-Boxer ist nationaler Meister und holte bei Olympia 2020 in seiner Gewichtsklasse die Bronze-Medaille. Doch wer meint, dass der knallharte Kämpfer mit all seinen Tattoos der klassische Fight-Macho ist, den täuscht der erste Eindruck. Abseits des Ringes kämpft er nämlich ausgerechnet gegen diesen Ruf. Im privaten Leben zeigt sich der 25-Jährige gern in Kleidern, zeigt das offen auf Instagram und Facebook, wo im über 100.000 Leute folgen. Er wird mittlerweile sogar für Mode-Shows gebucht.
Doch damit nicht genug. Er geht ganz offen mit seinem für diese Sportart unüblichen Lebensstil um. Er zeigt, dass er Ballett liebt und damit erntet er in sozialen Medien auch öfters einen Shitstorm. Das motiviert den Australier aber nur noch mehr: In einem Interview gibt er einen tiefen Einblick in sein ungewöhnliches Leben: "Da sind einige extrem negative Trolle, die herumhängen. Aber dann gibt es auch diejenigen, die mir ernsthaft Fragen stellen, wie zum Beispiel „Welchen Einfluss haben Sie auf junge Menschen“. Ich meine, hier bin ich, trage einen Rock und verwirre ich junge Leute?"
Garside will junge Menschen helfen
Er weiß genau, dass er durch seine Popularität mehr Leute erreichen kann, will diesen Weg weiterführen und vor allem junge Leute in ihrer Überzeugung bekräftigen: "ich habe erkannt, je älter ich werde, desto einzigartiger und spezieller und anders wird man. Das ist eine Art Superkraft im Erwachsenenalter, also möchte ich einfach versuchen, jungen Menschen zu zeigen, dass es wirklich schön ist, in seiner eigenen Essenz zu wandeln und Dinge ausprobieren.
Der Boxer hat erst unlängst seine Liebe zu einer Kunst öffentlich gemacht, mit der man einen harten Kämpfer bestimmt nicht verbunden hätte. Er liebt Ballett, und sieht dort sogar einige Ähnlichkeiten zu seinem Beruf als Sporter, wo er am Weg zum Sieg auch durch den Ring tanzen muss.
"Ich habe 2019 endlich den Mut gesammelt, anzufangen, und ich bin so dankbar, dass ich es getan habe. Ich gehe jetzt immer ein bisschen größer raus und fühle mich mit jedem Schritt ein bisschen selbstbewusster. Das Beste daran ist, dass es auch meinem Boxen enorm geholfen hat." Er weiß genau, dass der Kampf gegen den männlichen Boxer-Stereotypen der härteste seiner Karriere ist und er noch über viele Hürden gehen wird müssen. Doch er ist ein Champion und weiß genau wie man am Ende als Sieger den Ring verlässt.