Zwischen 23 und 8 Uhr wird es in Zukunft in Spanien unmöglich sein, Dopingkontrollen durchzuführen.
Spanien hat den strengen Bestimmungen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) eine teilweise Abfuhr erteilt. Die Regierung in Madrid verabschiedete einen Erlass, der nächtliche Dopingkontrollen in Spanien untersagt. Das "Königliche Dekret" bestimmt, dass in der Zeit von 23.00 bis 08.00 Uhr Dopingtests auf spanischem Territorium verboten sind. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Kontrollen von einem nationalen Sportverband oder einem internationalen Gremium angeordnet werden.
Probe-Verbot gilt für alle
Die WADA verlangt dagegen in
ihren geltenden Melderegeln, dass Spitzensportler im Prinzip 24 Stunden am
Tag für Dopingkontrollen zur Verfügung stehen müssen. Wie die Madrider
Zeitung "El País" am Dienstag berichtete, gilt das spanische Verbot
nächtlicher Kontrollen auch für ausländische Sportler, die in Spanien
trainieren oder dort leben. Der Erlass wird in wenigen Wochen in Kraft
treten.
Sportler dürfen Probe verweigern
In dem Dekret heißt es
weiter: "Wenn ein Sportler sich in den genannten Nachtstunden einer
Dopingkontrolle verweigert, dürfen ihm dadurch keine Nachteile entstehen."
Die spanische Regierung berücksichtigte bei dem Erlass die Einwände
zahlreicher Spitzensportler, die die Melde-Bestimmungen der WADA als zu
restriktiv betrachteten. Der Tennis-Weltranglistenerste Rafael Nadal hatte
die WADA-Regeln als einen Eingriff in die Privatsphäre der Sportler
bezeichnet.