Ab Samstag (16 Uhr live auf ORF Sport+) fliegt in der win2day Basketball Superliga wieder der Ball – und gleich zum Auftakt wird’s heiß: Meister UNGER STEEL Gunners Oberwart trifft im heimischen Supercup auf Cupsieger BK Karbon-X Klosterneuburg Dukes.
Für die Südburgenländer beginnt damit die Mission „Threepeat“ – der dritte Titel in Serie. Die letzte Mannschaft, die dreimal in Folge Meister wurde, waren die Kapfenberg Bulls (2017–2019). Nun wollen die Gunners nachziehen. Dafür kehrte sogar Nationalspieler Renato Poljak zurück und erweitert den österreichischen Kern auf sechs Profis – ein Rekordwert in der Liga.
Auch an der Seitenlinie gibt’s ein Déjà-vu: Eigentlich als Sportdirektor eingeplant, übernimmt Horst Leitner nach dem späten Abgang von Matthew Otten wieder das Coaching. Doch trotz doppelter Titelverteidigung warnt Leitner vor einem Selbstläufer: „Die Dukes sind ein neuformiertes, starkes Team mit großen Ambitionen. Wir stehen erst am Anfang unserer Entwicklung und wissen, dass gleich die erste Partie ein echter Prüfstein wird.“
Klosterneuburg setzt auf Landesberg
Die Dukes sorgten im Sommer für Schlagzeilen: Mit ÖBV-Superstar Sylven Landesberg holte man einen echten Star – Euroleague-Champion, Nationalteam-Rekordschütze und neuer Hoffnungsträger. Dennoch bremst Coach Damir Zeleznik die Erwartungen: „Wir hatten nur vier Vorbereitungsspiele. Das wird noch dauern, bis wir unseren Rhythmus gefunden haben.“ Die Statistik spricht aber für Klosterneuburg: Sie gewannen sieben der letzten acht Duelle mit Oberwart.
Vienna mit neuer Power
Auch der BC Vienna meldet wieder Titelansprüche an. Nach zwei Playoff-Durststrecken tritt der Hauptstadtklub sogar erstmals in der Adriatic League (ABA-Liga) an, einem internationalen Wettbewerb mit Klubs wie Roter Stern Belgrad, Buducnost oder Cedevita Olimpija, und verstärkte sich mit Hochkarätern wie Rasid Mahalbasic, Borislav Mladenov und Luka Asceric. Ob alle im BSL-Kader stehen, ist offen. Sportchef Stjepan Stazic betont: „Wir haben keinen Druck – unser Ziel ist es, jedem Gegner die Stirn zu bieten und gleichzeitig unsere Talente zu entwickeln.“ Zum Ligaauftakt wartet ausgerechnet Eisenstadt – das Team, das Wien in der Vorsaison zweimal besiegen konnte.
Die Hefte Helfen Bulls Kapfenberg haben ihre ersten Pflichtminuten der Saison bereits in den Beinen. Am Dienstag startete der ehemalige Serienmeister in die European North Basketball League (ENBL) – allerdings mit einer 78:90-Heimniederlage gegen die Bristol Flyers. Geschäftsführer Michael Schrittwieser sah dennoch Positives: „Es war ein guter erster internationaler Auftritt. Die Mannschaft hat gekämpft, aber wir sind nicht gut ins Spiel gekommen – da wäre mehr möglich gewesen.“ In der Liga wartet gleich eine harte Aufgabe: Gegen die Flyers Wels ist Kapfenberg seit über vier Jahren sieglos. Der letzte Erfolg in der Messestadt datiert vom 22. April 2021.
Wels nach Kader-Umbruch
Bei den Raiffeisen Flyers Wels hat sich im Sommer viel getan. Mit Renato Poljak, Radii Caisin und Damion Rosser verließen drei absolute Leistungsträger den Klub – zusammen legten sie im Schnitt über 50 Punkte pro Partie auf. Head Coach Sebastian Waser setzt trotzdem auf Kontinuität im Spielstil: „Wir haben versucht, diese Akteure vom Profil her zu kompensieren. Die defensive Basis bleibt, die Mannschaftsarchitektur ist gleich. Ob die Neuen die Qualität der Abgänge haben, wird sich aber erst in einigen Wochen zeigen.“ Mit Christian von Fintel, Marcus Azor, Elvir Jakupovic und Gavrilo Tepic soll die Lücke geschlossen werden.
Auch andernorts wurde kräftig rotiert. Der UBSC Graz tauschte erneut fast alle Legionäre aus. Weil zwei Try-outs floppten, kehrte schließlich Center Nicholas Lynch zurück – in der Vorsaison ein verlässlicher Faktor mit 13,5 Punkten und 8,8 Rebounds. Coach Ervin Dragsic geht damit in seine siebte Saison. Die Traiskirchen Lions mussten ebenfalls umbauen: Aleksej Kostic (BYU) und Moritz Lanegger (Karriereende) sind weg, ebenso alle Imports. Ersetzt wurden sie durch drei neue Legionäre und Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Geschäftsführer Paul Handler gibt ein realistisches Ziel aus: „Wir wollen um die Top 6 mitspielen, wissen aber, dass die Liga stärker geworden ist und unser Kader nicht so breit ist wie im Vorjahr.“
St. Pölten & Fürstenfeld: Neue Trainer, neues Glück
Das Duell SKN St. Pölten gegen die Fürstenfeld Panthers rundet die erste Runde ab. Beide Teams litten vergangene Saison unter extremen Startschwierigkeiten: Die Panthers holten ihren ersten Sieg erst in Runde 9, St. Pölten sogar erst in Runde 10. Jetzt soll alles anders werden – mit neuen Coaches und neu formierten Kadern. Besonders emotional wird es in St. Pölten: Nach über einem Jahr Pause kehrt der Klub in seine durch das Hochwasser beschädigte Heimhalle zurück. Neo-Head Coach Andrej Cervenka: „Die Mannschaft freut sich riesig auf dieses Spiel. Wir wollen unseren Fans gleich im ersten Match zeigen, wofür wir stehen – und beim Heim-Comeback etwas Großes schaffen.“
Spielplan 1. Runde:
Sa, 27.9., 16:00 Uhr – Oberwart Gunners vs. Klosterneuburg Dukes (ORF Sport+)
Sa, 27.9., 17:30 Uhr – Flyers Wels vs. Kapfenberg Bulls
Sa, 27.9., 17:30 Uhr – SKN St. Pölten vs. Fürstenfeld Panthers
So, 28.9., 17:30 Uhr – BC Vienna vs. Eisenstadt Dragonz
So, 28.9., 17:30 Uhr – UBSC Graz vs. Traiskirchen Lions
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