Positiver Test

Tennis-Beauty Scharapowa gedopt

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Die 28-jährige Russin wurde bei den Australian Open positiv getestet.

- Maria Scharapowa ist des Dopings überführt worden. Während der Australian Open im Jänner sei die mittlerweile verbotene Substanz Meldonium in ihrem Körper gefunden worden, sagte die 28-jährige Tennisspielerin am Montag in Los Angeles. "Ich habe einen großen Fehler gemacht", räumte die Russin ein. Welche Konsequenzen der Tennis-Weltverband ziehen werde, wisse sie noch nicht.

Teil eines Medikaments
Scharapowa gab an, die festgestellte Substanz sei ein Bestandteil eines Medikaments, das sie bereits seit 2006 einnehme. Dabei handelt es sich um das Präparat Mildronat, das Patienten verabreicht wird, die an mangelhafter oder fehlender Durchblutung eines Gewebes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Sauerstoffmangel kann im schlimmsten Fall zum Absterben von Gewebe führen, etwa beim Herzinfarkt. Konkret verhindert Meldonium die Oxidation von Fettsäuren im Körper, die zu giftigen Ablagerungen im Gewebe führen kann.

"Ich habe die Substanz das erste Mal 2006 erhalten. Ich habe damals mehrere gesundheitliche Probleme gehabt", sagte Scharapowa. "Ich war sehr oft krank, habe einen Magnesiummangel gehabt und es hat Anzeichen von Diabetes gegeben, nachdem es in meiner Familie schon Vorfälle von Diabetes gegeben hat."

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Neu auf Verbotsliste
Die Welt-Anti-Doping-Behörde WADA setzte das Mittel mit 1. Jänner auf die Verbotsliste, nachdem Hinweise aufgetaucht waren, dass Athleten es zur Steigerung der physischen Ausdauer und Verkürzung der Erholungsphasen missbräuchlich verwenden würden. Scharapowa sagte, sie habe im Dezember die WADA-Informationen über die geänderten Doping-Regularien erhalten, diese jedoch nicht gelesen. "Ich habe nicht auf die Liste geschaut", gestand sie ein.

Die Weltranglisten-Siebente könne nicht sagen, wann sie auf die WTA-Tour zurückkehre. Sie werde sich jedenfalls gegen den Vorwurf wehren, wissentlich und absichtlich gedopt zu haben. "Ich bin sehr traurig, diese Nachricht über Maria zu hören", sagte WTA-Direktor Steve Simon. "Die Sache ist jetzt in Händen des Anti-Doping-Programms des Weltverbandes und seiner Standardprozeduren. Die WTA wird die sich daraus ergebenden Entscheidungen unterstützen."

Ihre bisher letzte Partie spielte Scharapowa bei den Australian Open in Melbourne, als sie im Viertelfinale der Amerikanerin Serena Williams unterlag. Seit Ende Jänner hat die Wahl-Amerikanerin kein Turnier mehr bestritten. Erst am vergangenen Donnerstag hatte sie ihre Teilnahme am Masters-Turnier in Indian Wells abgesagt, das an diesem Mittwoch beginnt.

35 Titel
Scharapowa hat in ihrer Karriere 35 Titel gewonnen, fünf davon bei Grand-Slam-Turnieren. Sie hat jedes der vier Grand-Slam-Turniere einmal gewonnen, die French Open in Paris zweimal. Die Russin gilt als die reichste Sportlerin der Welt.

Am Sonntag hatte Scharapowa zu einer Pressekonferenz mit einer "wichtigen Ankündigung" eingeladen und damit für Spekulationen über einen Rücktritt oder eine Schwangerschaft gesorgt. Am Ende ihrer Ausführungen am Montag unterstrich sie, dass sie noch lange nicht am Ende sei.

"Wenn ich irgendwann meinen Rücktritt bekanntgebe, wird es wahrscheinlich nicht in einem Hotel in der Innenstadt von Los Angeles sein mit einem ziemlich hässlichen Teppich. Ich hoffe, dass ich eine weitere Chance bekomme", sagte sie.


 
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