Satz gegen Murray gewonnen

Thiem schrammt an Sensation vorbei

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Österreichs Tennis-Jungstar forderte Briten Murray fast 2,5 Stunden lang.

Der Österreicher Dominic Thiem hat gegen den Weltranglistensechsten Andy Murray in der zweiten Runde von Rotterdam neuerlich sein großes Potenzial gezeigt. Der 20-Jährige verlor am Donnerstag gegen den schottischen Topstar nach hartem Kampf und einer starken Leistung mit 4:6,6:3,3:6. Trotz der Niederlage wird Thiem voraussichtlich der erstmalige Einzug in die Top 100 gelingen.

Nervöser Start
Ein Spiel gegen Wimbledon- und Olympiasieger Murray hatte Thiem im Vorfeld auf Facebook als "geilsten Test für einen jungen Spieler" bezeichnet. Der 20-Jährige startete gegen den sechs Jahre älteren Murray nervös, dementsprechend verlief der Beginn für den Niederösterreicher denkbar schlecht. Thiem kassierte gleich in seinen ersten beiden Aufschlagsspielen Breaks und lag schnell mit 0:3 zurück.

Der Lichtenwörther hatte aber die passende Antwort parat und es gelang ihm erstmals, Murray seinen Aufschlag abzunehmen. Der Schotte nutzte jedoch im ersten Satz zwei seiner vier Breakchancen und damit eine mehr als Thiem. Gleichzeitig funktionierte der ansonsten so starke erste Aufschlag des Youngsters nicht nach Wunsch, der erste Satz ging mit 6:4 an den Routinier.

Überraschung im zweiten Satz
Thiem hatte am Matchtag nur relaxt und sich für den Topspieler ein simples Rezept bereit gelegt. "Vollgas und fighten um jeden Punkt, es erwartet ja niemand was von mir, also ganz locker", hatte er als seine Devise ausgegeben. Getreu diesem Motto agierte er dann auch im zweiten Satz.

Thiem schien seine offensichtliche Anfangsnervosität endgültig abgelegt zu haben und kam sofort zur ersten Breakchance, die Murray aber noch abwehrte. Beim Stand von 4:3 aus Sicht des Niederösterreichers gelang dem in dieser Phase besser retournierenden Thiem das einzige Break im zweiten Satz. Danach servierte der junge Österreicher ungefährdet zum 6:3-Satzgewinn aus.

Dem Youngster gelang damit der zweite Satzgewinn gegen einen Top-Ten-Spieler auf der Tour. Bereits im Oktober 2013 hatte er gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga einen Satz geholt.

Frühe Entscheidung im dritten Satz
Die Entscheidung in der Partie fiel wie im ersten Durchgang früh im dritten Satz. Als Rückschläger gestartet musste Thiem nach einer wahren Einstandorgie und drei abgewehrten Breakbällen schlussendlich das Break hinnehmen. In der Folge servierte der Schotte nach 2:22 Stunden Spielzeit relativ ungefährdet zum 6:4,3:6,6:3-Matchgewinn aus.

Top 100 winken
Der Schützling von Günter Bresnik überstand damit zum zweiten Mal nach den Australian Open in dieser Saison die erste Runde und wird in der Weltrangliste in der kommenden Woche von Platz 113 weiter nach vor rücken und voraussichtlich in den elitären Kreis der Top 100 einziehen. Zudem wird der Niederösterreicher Andreas Haider-Maurer als ÖTV-Nummer zwei ablösen.

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