Wirbel um Abramowitsch

Chelsea-Boss in Schweiz unerwünscht

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Warnung der Bundespolizei verhinderte Umzug des russischen Milliardärs.

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch hat sich erfolglos um einen Umzug in die Schweiz bemüht. Der Besitzer des Londoner Fußballklubs FC Chelsea zog seinen Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis 2016 zurück, als sich abzeichnete, dass die Behörden diesen ablehnen würden, wie die Einwanderungsbehörde des Kantons Wallis am Mittwoch erklärte.

Demnach gab zwar der Kanton grünes Licht, doch die Bundesbehörden wollten dem Oligarchen aufgrund einer negativen Einschätzung der Bundespolizei keine Aufenthaltserlaubnis erteilen.

Laut einem Bericht der Zeitung "Tribune de Genève" warnte die Polizei, ein Umzug Abramowitschs in die Schweiz könne dem Ansehen des Landes schaden und sogar die öffentliche Sicherheit gefährden. Als Gründe seien der "Verdacht der Geldwäsche" gegen den Unternehmer sowie dessen "mutmaßliche Kontakte zu kriminellen Organisationen" genannt worden. Abramowitschs Anwälte wiesen die Anschuldigungen zurück. Zudem kündigten sie an, Anzeige zu erstatten wegen der Veröffentlichung vertraulicher Informationen durch die Schweizer Behörden.

Abramowitsch, der den FC Chelsea 2003 gekauft hatte, hatte im Frühjahr laut Medienberichten Probleme bei der Verlängerung seines britischen Visums. Im Juni nahm der 51-Jährige, der jüdischer Herkunft ist, die israelische Staatsbürgerschaft an. Im Zuge der diplomatischen Krise zwischen London und Moskau nach der Vergiftung eines ehemaligen russischen Doppelagenten im März hatte es zuvor in Großbritannien Forderungen nach Sanktionen gegeben, um superreiche Russen mit Wohnsitz in London zu treffen.

 

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