Eine unbekannte Französin, Nummer 361 der Welt, begeistert bei den Tennis French Open das Publikum.
Nach einem 3:6,6:4,6:4-Sieg am Montag in Paris gegen die als Nummer drei gesetzte US-Amerikanerin Jessica Pegula steht Loïs Boisson bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier im Viertelfinale. Dort trifft die 22-Jährige auf die Russin Mirra Andrejewa. Diese besiegte die Neo-Australierin Daria Kasatkina 6:3,7:5. Bei den Männern hatten Novak Djokovic und Alexander Zverev leichtes Spiel.
Der serbische Superstar ließ im Achtelfinale dem Briten Cameron Norrie nicht den Hauch einer Chance und gewann glatt 6:2,6:3,6:2. Es war sein 100. Sieg in Roland Garros (mehr hat nur Rafael Nadal mit 112), nachdem er vor einer Woche in Genf seinen 100. ATP-Turniererfolg gefeiert hatte. "100 ist eine schöne Zahl, aber 101 klingt noch besser", meinte Djokovic nach dem Match schmunzelnd und meinte damit wohl eher weniger das Viertelfinalduell mit Zverev, als vielmehr einen weiteren Turniersieg. Es wäre sein vierter French-Open-Triumph sowie sein 25. Majortitel.
Doch zunächst muss der 38-Jährige den deutschen Weltranglistendritten besiegen. Zverev hatte zu Beginn der letzten Turnierwoche leichtes Spiel. Sein niederländischer Gegner Tallon Griekspoor musste beim Stand von 6:4,3:0 nach nur 51 Minuten wegen einer Bauchmuskelverletzung aufgeben. "Es ist heute früh beim Einspielen passiert", erklärte Griekspoor. Größter Schreckmoment für Zverev war, als er im sechsten Game eine Fliege verschluckte und einen Hustenanfall bekam.
Marseillaise für Boisson
Die Schlagzeile des Tages gehörte aber zumindest vorerst Boisson. Die 22-Jährige hatte zuletzt wegen eines Kreuzbandrisses lange pausieren müssen. Zu ihren bisher 21.000 Dollar Karriere-Preisgeld kommen nun zumindest 500.000 dazu. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber danke. Auf diesem Court in so großartiger Atmosphäre zu spielen war unglaublich", sagte Boisson nach dem 2:40-Stunden-Marathon. Sie ist nun die am schlechtesten platzierte Spielerin seit Kaia Kanepi (2017 US Open als Nummer 418) in einem Major-Viertelfinale. Die Franzosen dankten es ihr mit der spontan gesungenen Nationalhymne, der Marseillaise.
Auch die US-Amerikanerinnen Coco Gauff (Nr. 2) dank einem 6:0,7:5 über Jekaterina Alexandrowa (RUS) und Madison Keys (7) durch einen 6:3,7:5-Erfolg über ihre überraschend ins Achtelfinale gekommene Landsfrau Hailey Baptiste stehen im Viertelfinale, das somit bei den Frauen komplettiert ist.
Dembele präsentierte Champions-League-Trophäe
Für einen Jubel der besonderen Art sorgte am Nachmittag der Stürmer von Champions-League-Sieger Paris St. Germain, Ousmane Dembele. Er trug die am Samstag gewonnene CL-Trophäe auf den Center Court. "Ici c'est Paris (das ist Paris)", rief Dembele den rund 10.000 Fans zu und erzählte danach noch von den magischen Momenten in München. PSG hatte dort Inter Mailand mit 5:0 vom Platz geschossen. Djokovic griff das Thema nach seinem Sieg über Norrie auf und gratulierte den Parisern unter tosendem Applaus zum CL-Titel.
Im Junioren-Bereich steht unterdessen der Österreicher Thilo Behrmann nach seinem zweiten Sieg im Achtelfinale. Seine Landsfrau Lilly Tagger überstand am Montag Runde eins.