Sandplatz-König kratzt in Madrid an Uralt-Rekord von John McEnroe.
Zwei Superstars unmittelbar hintereinander bekamen die Zuschauer in der "magischen Box" des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid zu sehen, doch unterschiedlicher hätten die Performances nicht sein können. Während Rafael Nadal mit dem Franzosen Gael Monfils beim 6:3,6:1 kurzen Prozess machte, ist Novak Djokovic weiter weit von seiner Bestform entfernt. Er schied am Mittwoch in Runde zwei aus.
Der fünffache Madrid-Sieger und Titelverteidiger hatte auf dem Center Court des mit 7,191 Mio. Euro dotierten Events einen kurzen Arbeitstag: Nur 73 Minuten benötigte Nadal vor begeisterten Fans gegen den Franzosen Monfils, der dem Sandplatz-König zu wenig entgegenzusetzen hatte. Nadal erhöhte damit seine langsam unheimlich werdende Serie auf Asche auf 20 Siege bzw. 48 Sätze in Folge. Nur noch ein Satz fehlt dem Mallorquiner auf den Rekord in der offenen Profi-Ära, gehalten von John McEnroe (49 Sätze en suite 1984 auf Teppich).
Nur noch Diego Schwartzman, der den künftigen Madrid-Turnierdirektor Feliciano Lopez in drei Sätzen besiegte, ist noch in der Lage, im Achtelfinale eine weitere Bestmarke Nadals in den Rekordbüchern zu verhindern. "Wenn ich morgen auf den Platz gehe, will ich nur gewinnen und mein Bestes zeigen. Ich versuche, nicht an solche Dinge zu denken", meinte Nadal auf APA-Anfrage. "Wenn es passiert, dann ist es okay. Aber ich weiß nicht, ob diese Art von Rekorden sehr wichtig ist. Es ist mir nicht egal, weil es ist besser, sie zu haben als nicht, aber ich denke nicht an so etwas."
Die Tatsache, dass der auf Sand so dominierende Nadal Sandplatz-König genannt wird, obwohl er auch auf allen anderen Belägen große Erfolge gefeiert hat, stört ihn übrigens nicht. "Natürlich habe ich viel auf Sand erreicht und verstehe das, aber das heißt nicht, dass die Leute nicht die anderen Dinge schätzen, die ich erreicht habe. Ich habe alle vier Grand Slams gewonnen, aber es macht mir nichts."
Djokovic weiter in der Krise
Für Djokovic hingegen heißt es weiter hart arbeiten, will er an frühere Glanzzeiten anschließen. Nach dem Aufwärtstrend, den er mit dem 7:5,6:4-Auftakterfolg über den zuletzt wieder erstarkten Kei Nishikori gezeigt hatte, musste sich der zwölffache Grand-Slam-Sieger dem Briten Kyle Edmund nach 1:42 Stunden mit 3:6,6:2,3:6 geschlagen geben.
"Natürlich gibt es Dinge, die mir noch nicht so gut gelingen. Aber ich muss weiter arbeiten, und hoffen, dass mein Spiel besser wird", sagte Djokovic. Es war zum dritten Mal en suite (inklusive der Achtelfinal-Niederlage gegen Dominic Thiem in Monte Carlo), dass er in einem entscheidenden dritten Satz verloren hat. Alles in allem könne er aber mit der Entwicklung seines Spiels glücklich sein.