Pressekonferenz

Thomas Morgenstern tritt zurück

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Morgenstern sprach im Salzburger Hangar 7 über seine Zukunft.

Dreieinhalb Wochen nach "Slalom-Königin" Marlies Schild hat am Freitag mit Thomas Morgenstern ein weiterer großer österreichischer Wintersportler sein Karriere-Ende bekannt gegeben. Der Kärntner verlautbarte im Salzburger Hangar-7 ohne große Emotionen das Ende seiner Laufbahn als Skispringer, in der er insgesamt dreimal Olympia- und inklusive Skifliegen elfmal WM-Gold geholt hatte.



Knapp vier Wochen vor seinem 28. Geburtstag gab Morgenstern nach einer langen Entscheidungsfindung seinen Entschluss bekannt, nachdem er vergangene Saison auf den Schanzen in Titisee-Neustadt und am Kulm schwer zu Sturz gekommen war. Zum Abschluss seiner aktiven Karriere holte der hinter dem Salzburger Felix Gottwald zweitbeste ÖOC-Sportler vergangenen Februar in Sotschi mit dem österreichischen Mannschaft noch einmal Olympia-Silber.

Thomas Morgenstern: Seine Karriere

Gründe für den Rücktritt
"Ich möchte euch nicht länger unnötig auf die Folter spannen. Die Entscheidung hat sich jetzt eigentlich über den Sommer ergeben. Ich werde meine sportliche Laufbahn beenden", verkündete der bald 28-jährige Kärntner.

Er habe im Sommer alles daran gesetzt, um seiner "Laufbahn wieder Vertrauen zu schenken". "Es ist mir einfach nicht mehr gelungen, dorthin zu kommen, wo ich hin wollte", erklärte Morgenstern. Beim Trainingskurs in Innsbruck hat er nach dem letzten Sprung die Entscheidung am Donnerstag getroffen.

Erreicht hat Morgenstern fast alles in seiner Karriere, finanziell hat er ausgesorgt. Wenn er suchen würde, dann würde er die Skiflug-WM-Bronzemedaille vom Kulm gerne gegen Gold austauschen. "Aber ich kann damit leben, dass ich halt nicht Skiflug-Weltmeister geworden bin."

Kein "Plan B"
Einen Plan B für die Zukunft gibt es derzeit nicht. "Unvorstellbar" ist für Morgenstern aktuell ein Trainerjob. Da würde er lieber mit Kindern arbeiten, vielleicht sich auch einmal in fernerer Zukunft als Co-Kommentator versuchen. Finanziell müsste Morgenstern eigentlich nichts mehr tun, gesteht er, doch das ist nicht sein Naturell.

"Ich glaube, dass ich schon gut leben könnte davon. Sicher habe ich was verdient, ausgesorgt ist immer relativ. Wenn ich wie ein normaler Mensch lebe, werde ich sicher nicht unbedingt morgen einen Job brauchen. Gar nichts tun, kann ich nicht. Aber jetzt kann ich einmal das tun, wofür ich früher keine Zeit hatte."

Tochter zuerst informiert
Und er kann sich noch mehr mit seiner Tochter Lilly beschäftigen, die für ihn aber nicht der Grund war, die Skisprunglatten ins Eck zu stellen. "Ich habe eine sehr schöne sportliche Laufbahn hinter mir. Ich möchte, dass die positiven Momente überwiegen, und das tut es auch im Moment. Ich habe aus jedem Sturz das Positive mitgenommen", meinte Morgenstern.

Doch seine noch nicht einmal zweijährige Tochter war die Erste, die von seiner Entscheidung erfahren hat. "Ich habe mit ihr viele Selbstgespräche geführt", erinnerte sich der zweifache Weltcup-Gesamtsieger lachend. "Sie war die Erste, die ich informiert habe, noch vor dem Trainingskurs. Da war ich mir schon sehr sicher. Ich bin mit ihr am Boden gesessen und habe gesagt: 'Du, Lilly du wirst mich wahrscheinlich nie bewusst Skispringen sehen und ich werde jetzt bald aufhören'. Das war ein berührender Moment für mich, auch wenn sie es noch nicht mitgekriegt hat."

Freude auf Privatleben
Morgenstern freut sich nun auf sein Privatleben. "Ich fühle mich befreit, es ist schon eine gewisse Last von den Schulter gefallen", erklärte der elffache Weltmeister und zweimalige Sportler des Jahres fast zwei Stunden nach seiner Bekanntgabe, nachdem der Interview-Reigen eine Ende gefunden hatte.

Über seinen größten Erfolg musste Morgenstern schon zuvor nicht lange nachdenken. "Der schönste Moment war Turin (Anm.: Doppel-Olympiasieger 2006). Nicht nur, weil ich Olympiasieger geworden bin, sondern das ganze Drumherum", sagte Morgenstern und erwähnte auch die Freundschaft zum damals "silbernen" Andreas Kofler.

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15.30 Uhr: Hochachtung unter Ex-Kollegen: Der Deutsche Severin Freund drückte via Facebook sein Bedauern über Morgensterns Rücktritt aus:

Thomas Morgenstern tritt zurück
© oe24

14.46 Uhr: Sportminister Gerald Klug hofft, dass Morgenstern dem Sport erhalten bleibt: "Thomas Morgenstern ist einer der besten Skispringer aller Zeiten und hat seinen Sport über ein Jahrzehnt lang geprägt. Durch seine große Persönlichkeit hat er einer Vielzahl junger Athleten als Vorbild gedient", so Klug in einer Aussendung.

14.25 Uhr: Morgenstern freut sich auf sein Privatleben: "Ich fühle mich befreit, es ist schon eine gewisse Last von den Schulter gefallen", sagte er nach dem Ende des Interview-Marathons.

13:59 Uhr: Morgi selbst hat seinen Rücktritt auch via Twitter verkündet:

 


 

13:48 Uhr: Auch Marcel Hirscher hat sich zu Morgis Rücktritt geäußert:

 


 

13:19 Uhr: Morgenstern hatte auch in Polen viele Fans:

 


 

13:11 Uhr: Thomas Morgenstern ist am Sonntag in der ORF-Sendung "Sport am Sonntag zu Gast".

12:43 Uhr: Morgenstern hat noch keine genauen Pläne für seine Zukunft, er glaubt aber nicht, dass ihm fad werden wird. Damit verabschiedet sich auch der ORF von den Kärntner Skispringer.

12:39 Uhr: Er wurde ständig auf seinen möglichen Rücktritt angesprochen, obwohl er bis Ende August noch selbst an eine Fortsetzung seiner Karriere geglaubt hat.

12:38 Uhr: Die Entscheidung fiel nicht aus einer Emotion heraus, sondern war gut überlegt.

12:37 Uhr: Morgenstern steht jetzt noch dem ORF Rede und Antwort. Anfangs fiel es ihm schwer, aber inzwischen ist er sehr erleichtert.

12:28 Uhr: Morgis Karriere

Thomas Morgenstern tritt zurück
© oe24

12:22 Uhr: Damit geht unter großem Applaus der Journalisten die Karriere von Thomas Morgestern zu Ende.

12:20 Uhr: Frage: "Was wirst am 28. Dezember 2014 machen?" Morgenstern: "Da hat die Tochter meinter Tante Geburtstag. Also werde ich heuer zum ersten Mal bei ihrem Geburtstag dabei sein, denn sie ist auf die Welt gekommen, als ich das erste Mal im Weltcup gestartet bin.

12:19 Uhr: Eine Karriere als Linienpilot strebt er derzeit nicht an, will seinem Hobby als Hubschrauberpilot aber weiter nachgehen.

12:17 Uhr: Am Dienstag wird es auf der Red Bull-Twitter-Seite für Fans die Möglichkeit, Morgenstern Fragen zu seinem Rücktritt zu stellen. "Irgendwo gehört meine Karriere auch ein wenig gefeiert, vielleicht in Bischofshofen. Wir haben angefangen eine Dokumentation zu drehen. Da gehts um mein Leben, um meinen Weg, um die Höhen und Tiefen", so Morgenstern. Der Film soll im Spätherbst auf Servus TV zu sehen sein.

12:16 Uhr: Tochter Lilly hat die Entscheidung nicht direkt beeinflusst, aber sie war die erste, die er informiert hat: "Lilly, du wirst mich wahrscheinlich nie bewusst Skispringen sehen." Er freut sich, dass er seine Privatleben nicht mehr nach dem Skispringen ausrichten muss. "Ich habe es mir aber nie nehmen lassen, viel Zeit mit meiner Tochter zu verbringen."

12:15 Uhr: "Es war eigentlich nur mehr die Frage, wann schicke ich meinem Manager Hans die entscheidende SMS."

12:14 Uhr: Frage: "Wer war in die Entscheidungsfindung eingebunden?" Morgenstern: "ich habe sehr viel Unterstützung erhalten, in der Klinik, daheim bei der Familie, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich die Entscheidung treffen muss, weil man kanns nicht jedem recht machen. .. Es ist logisch, dass mich meine Mama nicht zum Weitermachen überredet hat. Schlussendlich habe ich für mich eine Entscheidung getroffen."

12:12 Uhr: "Wenn du auf dem Balken oben sitzt und schon denkst, dass dir die Bindung aufgehen könnte, dann sind das schlechte Vorraussetzungen für Erfolge. ... Ich habe eine tolle Karriere hinter mir und ich möchte, dass die positive Erinnerungen überwiegen und das tun sie jetzt."

12:11 Uhr: Frage: "Was hat den Ausschlag gegeben: Körper oder Kopf?" Morgenstern: "Ich habe mich intensiv vorbereitet, wahrscheinlich sogar mehr als die Jahre davor. ...Es geht mir gut, ich bin gesund, ich bin fit, an dem ist es also nicht gelegen. Der Zugang hat mir gefehlt.

12:10 Uhr: Innerhalb des ÖSV hatte Morgenstern eine Sonderstellung, damit er in Ruhe eine Entscheidung treffen kann. Vettori: "Er konnte in Ruhe überlegen, ob er seine Karriere fortsetzen will. Ich bin jetzt froh, dass er aufhören DARF und nicht, weil er verletzt ist oder sein tolles Niveau nicht mehr erreichen kann. ... Wir wünschen ihm alles alles Gute, dass er gesund bleibt, dass er alles Essen kann, was er will...Das gönnen wir ihm jetzt alle."

12:08 Uhr: Kuttin: "Ich habe mir viele Gedanken gemacht. ... Aber ich glaube, es ist die richtige Entscheidung, mit all der Vorfreude auf das Neue das kommt. ... Es kommen sehr, sehr viele schöne Dinge auf ihn zu."

12:06 Uhr: Jetzt spricht der neue ÖSV-Trainer Heinz Kuttin: "Der Rücktritt ist in der Luft gelegen." Das Training bisher mit Morgenstern war etwas mühsam, weil man gemerkt hat, dass er mit dem Kopf nicht bei der Sache war - obwohl er das Training voll durchgezogen hat.

12:04 Uhr: Im Rückblick betrachtet war der schönste Moment für ihn Olympia in Turin. Nicht nur, weil er dort Gold holte, sondern auch wegen der tollen Stimmung im Team. Besonders erwähnt er Andi Kofler, mit dem ihn eine besondere Freundschaft verbindet.

12:03 Uhr: Für seine Zukunft sieht Morgenstern viele Möglichkeiten. "Eine richtige Entscheidung habe ich noch nicht getroffen", so Morgenstern, der Tunnelblick auf das Skispringen war noch zu sehr ausgeprägt.

12:02 Uhr: Morgenstern bedankt sich bei seinen Eltern, vor allem bei seiner Mama, die "am meisten mitgelitten hat". Außerdem erwähnt er noch seine Schwestern, den Ski-Verband, dem Team, die Fans und seine Ski-Firma.

12:01 Uhr: Morgenstern fand nicht mehr das Vertrauen in seinen Körper, deshalb entschloss er sich, einen Schlussstrich zu ziehen. Deswegen wagt er jetzt einen "Sprung in ein neues Leben."

12:00 Uhr: Morgenstern lässt gleich die Katze aus dem Sack: Er tritt zurück!

11:59 Uhr: Thomas Morgenstern ist schon da, es geht los.

11:54 Uhr: Möglich scheint auch eine Zukunft Morgensterns als Pilot bei Red Bull. In wenigen Minuten wissen wir mehr.

11:39 Uhr: Tritt Morgenstern heute wirklich zurück, geht eine große Karriere zu Ende: er gewann vier olympische Medaillen, elfmal Edelmetall bei Weltmeisterschaften, fünf Skiflug-WM-Podestplätze und die Vierschanzen-Tournee.

11:28 Uhr: Schon das Sommer-Training fiel dem Kärntner sehr schwer: "Für mich ist der Weg bis zum Winter noch ein breiter. Ich  möchte mich Step by Step herantrainieren", erklärte er noch vor wenigen Wochen.

11:16 Uhr: Vielleicht hat sich Morgi gestern bereits auf sein Leben nach dem Skispringen vorbereitet:

 

 

11:02 Uhr: Erst vor wenigen Wochen trat ein anderes Ski-Idol zurück: Marlies Schild hängte ihre Ski an den Nagel und will sich künftig der Familienplanung widmen. Thomas Morgenstern hat bereits eine Tochter, die kleine Lilly. Sie würde sich sicher über einen Rücktritt des Jung-Vaters freuen.

10:41 Uhr: Bereits wenige Wochen zuvor, in Titisee, ging Morgenstern bei 141 Metern die Bindung auf. Er verletzte sich schwer, aber auch danach kam er schnell wieder zurück.

10:18 Uhr: Am 10. Jänner stürzte Morgenstern am Kulm schwer, er schlug mit mehr als 100km/h brutal auf dem Vorbau auf. Dennoch kämpfte sich Morgenstern zu Olympia nach Sotschi und gewann dort Silber im Team-Bewerb.

10:00 Uhr: Herzlich Willkommen zum großen oe24-Liveticker zur "Karriereplanung" von Thomas Morgenstern. Im Salzburger Hangar 7 spricht er heute über seine Zukunft.

Die Bilder zum Horror-Sturz von Morgenstern

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