NHL

Bruins holen den Stanley Cup

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Bruins siegen im 7. Finalspiel 4:0 bei Vancouver. Erster Titel seit 39 Jahren.

Die Boston Bruins haben sich zum sechsten Mal die prestigeträchtigste Eishockey-Trophäe der Welt gesichert. Der Club von der US-Ostküste setzte sich in der siebenten und letzten Partie der Finalserie auswärts gegen die Vancouver Canucks mit 4:0 durch und verlängerte damit die Wartezeit der Kanadier auf ihren ersten NHL-Triumph. Schon 1982 und 1994 waren die Canucks in der Finalserie gescheitert. Die Bruins, die zu den sechs Gründungsmitgliedern der NHL zählen, durften hingegen erstmals seit 1972 die Trophäe stemmen.

Nach dem Finale kam es in der Innenstadt von Vancouver zu schweren Ausschreitungen . Mehr dazu und alle Bilder finden Sie hier !

So feierte Boston den Stanley Cup, Fotos und Bilder



Erster Auswärtssieg entscheidet

Nach sechs Heimsiegen kam es im Play-off-Finale doch noch zu einem - letztlich entscheidenden - Auswärtserfolg, für den die Bruins auch eine "Spezial-Aktion" verantwortlich machten. Kurz vor Beginn hatte der verletzte Boston-Angreifer Nathan Horton verstohlen, aber beobachtet von TV-Kameras, Wasser auf das Eis der Rogers Arena von Vancouver geschüttet. Dabei handelte es sich um geschmolzenes Eis aus dem Boston-Heimstadion. "Wir wollten Vancouvers Eis zu unserem Eis machen", erklärte Horton.

Aberglauben wirkte

Dies sollte sich bezahlt machen: Vor allem Bostons Kanadier Patrice Bergeron und Brad Marchand mit jeweils zwei Toren fühlten sich in Vancouver wohl, ebenso wie Goalie Tim Thomas, der die gegnerischen Stürmer einmal mehr zur Verzweiflung trieb und 37 Paraden schaffte. "Ich hatte vor dem Spiel richtige Angst, aber ich habe es mir nicht anmerken lassen und mich einfach zum Stanley-Cup geschummelt", erklärte der 37-jährige, der danach mit der "Conn Smythe Trophy" für den wertvollsten Spieler des Final-Play-offs ausgezeichnet wurde.

Matchwinner Thomas

Von seinem Coach Claude Julian erhielt Thomas überschwängliches Lob. "Er hat die Finalspiele dominiert und war in jeder Partie außergewöhnlich. Jeder hat erwartet, dass er irgendwann eine Durchschnittspartie abliefern wird, aber das ist nie passiert."

Luongo wieder schwach

Thomas' Gegenüber Roberto Luongo wehrte nur 17 Schüsse ab - zu wenig für den ersten kanadischen Stanley-Cup-Sieg seit 1993 (Montreal Canadiens). "Wir sind wirklich enttäuscht. Wir haben hart gekämpft und unserer Bestes gegeben, aber in diesem einen Spiel waren einfach die Bruins das bessere Team", musste Canucks-Coach Alain Vigneault zugeben.

Bergeron, Marchand erledigen Canucks

Bergeron eröffnete den Trefferreigen nach einer Viertelstunde und markierte gegen Ende des Mitteldrittels mittels Shorthander das 3:0. Er hatte in Vancouver schon vor rund 15 Monaten Grund zum Feiern gehabt, als er mit Kanada Olympia-Gold holte. Marchand traf schließlich per Backhand und mit einem Schuss ins leere gegnerische Gehäuse (58.).

Die Bruins waren im Final-Duell die konstantere Mannschaft. Sie ließen sich auch durch den 0:2-Rückstand in der Serie nicht aus der Bahn werfen. Im heimischen TD Garden brillierten sie und auswärts konnten sie Vancouver stets bedrängen. Die Canucks hingegen, ihres Zeichens die mit Abstand erfolgreichste Equipe der Regular Season, waren Formschwankungen unterworfen. Die hoch eingestuften schwedischen Sedin-Zwillinge Daniel und Henrik beispielsweise versagten in Schlüsselmomenten.
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