Slalom-Auftakt

Brasilien-Samba bei ÖSV-Pleite in Levi

Levi. Lucas Pinheiro Braathen (25) feierte beim Slalom-Auftakt in Levi einen historischen ersten Weltcup-Sieg für Brasilien – vor Vorjahrssieger Clement Noel (FRA/+0,31) und dem finnischen Sensationsmann Eduard Hallberg. Bester ÖSV-Läufer war Michael Matt als Neunter (+1,31).

Braathen setzte sich im finnischen Eisschrank mit 0,31 Sekunden Vorsprung auf Vorjahressieger Clement Noel (FRA) durch. Sensations-Dritter wurde unter Heimjubel Überraschungsmann Eduard Hallberg (+0,57). Für die Österreicher Michael Matt (+1,31 Sek.), Fabio Gstrein (+1,32) und Manuel Feller (+1,40) gingen sich nur die Plätze neun bis elf aus.

Emotionaler 6. Weltcup-Sieg: "Vamos Brazil - Inspiration, eigenen Weg zu gehen"

Seine bisherigen fünf Weltcupsiege hatte Doppelstaatsbürger Braathen allesamt für Norwegen geholt. Der Slalom-Weltcupsieger von 2022/23 fährt nach einem Jahr Pause seit der Vorsaison für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter. In seinem ersten Jahr nach dem Comeback war Braathen bereits fünfmal auf dem Podest gelandet - nun ging es nach einer Halbzeitführung erstmals in den neuen Farben ganz nach oben. 

Brasilien-Samba bei ÖSV-Pleite in Levi
© gepa

"Vamos Brazil", jubelte Braathen nach seinem historischen Coup. "Ich bin so dankbar", meinte der ansonsten extrovertierte Braathen nach dem Levi-Coup. "Ich bin so stolz. Das ist nicht nur ein Ski-Sieg, sondern auch ein sehr persönlicher. Ich danke meiner Familie und meinem Team, dass sie immer an mich geglaubt haben. Ich will eine Inspiration sein für die Jungen, ihren eigenen Weg zu gehen."

Brasilien-Samba bei ÖSV-Pleite in Levi
© oe24

Hallberg beendet finnische Durststrecke

Für Begeisterung bei den Heimfans sorgte Hallberg. Dem 22-Jährigen gelang der erste Weltcup-Podestplatz eines Finnen seit dem Sieg von Kalle Palander am 16. Dezember 2007 im Riesentorlauf von Alta Badia. Das bis dato letzte Slalom-Podium für Finnland war ein Monat davor ebenfalls auf das Konto von Palander gegangen.

Die Österreicher mischten nicht um die Podestplätze mit. Gstrein fiel im zweiten Durchgang nach Fehlern im bereits schwierig zu fahrenden Steilhang vom siebenten Zwischenrang zurück. Matt war mit seiner Leistung in beiden Läufen dagegen zufrieden. "Ich kann wieder meinen Schwung fahren", sagte der Olympia-Dritte von 2018 im ORF, der sich von Rang 16 noch nach vorne geschoben hatte. Feller, der im ersten Lauf nur im oberen Teil ins Fahren gekommen war, verbesserte sich mit der zweitbesten Zeit im zweiten Durchgang noch um zwölf Positionen.

Schwarz nimmt in Gurgl neuen Anlauf auf Weltcup-Führung

Marco Schwarz, im Sölden-Riesentorlauf vor drei Wochen nur von Marco Odermatt geschlagen, kam mit Startnummer 28 im ersten Saisonslalom nicht über Platz 19 hinaus. Dem Kärntner fehlten am Ende 1,82 Sekunden auf Braathen. Immerhin fehlen dem Allrounder als Gesamtweltcup-Drittem (92 Punkte) nur 8 Punkte auf die beiden Leader Marco Odermatt (SUI) und Braathen (je 100).

Kombi-Olympiasieger Johannes Strolz wurde 24. (+2,46). Am Samstag geht es für die Slalom-Männer bereits mit dem Heimrennen in Gurgl weiter - die nächste Chance für Schwarz, die Gesamt-Führung zu übernehmen.

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