'Vinc' will nach Platz 4 im Super-G zurückschlagen

Kriechmayr heiß auf dritten Lauberhorn-Sieg

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Bei der traditionellen Lauberhorn-Abfahrt hat ÖSV-Star Vincent Kriechmayr Lust auf Revanche nach Platz vier im Super-G am Freitag.

Mit einem spektakulären Super-G wurde das Lauberhorn-Wochenende am Freitag eingeläutet. Am Samstag (ab 12.30 Uhr im Sport24-Liveticker) steht der Abfahrtsklassiker in Wengen am Programm. "Da will man natürlich performen und das Adrenalin steigt noch einmal wesentlich mehr", freut sich der Vorjahressieger auf seine nächste Begegnung mit einem Mythos.Kriechmayr hat in Wengen 2019 und eben 2022 eine Abfahrt gewonnen. Dabei war im Vorjahr lange Zeit auf der Kippe, dass er überhaupt starten konnte. Denn nach Vorlage eines positiven Coronatests musste der Oberösterreicher erst die Quarantäne absitzen und kam gerade noch rechtzeitig in dem Bergdorf an.

Die Starterlaubnis wurde von anderen Verbänden durchaus kritisch gesehen, FIS-Renndirektor Markus Waldner musste mehrmals eingehend die Regeln erklären. Am Samstag darauf feierte Kriechmayr dann seinen zehnten Weltcup-Sieg. "Ich hätte letztes Jahr auch gerne trainiert, dann hätte ich nicht die erste Abfahrt vergeigt", erinnerte er sich zurück. "Das Gute ist, wenn man lang genug dabei ist, dann kennt man die Strecke schon so gut, dass eine Besichtigung oder ein Training nicht mehr so entscheidend ist."

Nach dem Rücktritt von Matthias Mayer ist Kriechmayr die Führungsfigur der ÖSV-Abfahrer, auch wenn er sich nicht so bezeichnen würde. "Wir teilen uns die Aufgabe ganz gut auf, sofern das überhaupt eine Aufgabe ist. Weil wir wissen ja gar nicht, was wir da zu tun haben. Natürlich werden wir den 'Mothl' schmerzlich vermissen. Er war unser Leader, er ist vorausgegangen." Die Wengen-Atmosphäre ist für Kriechmayr ein Alleinstellungsmerkmal im Weltcup. "Die Kulisse bei Schönwetter, die Patrouille Suisse - spätestens ab dem Zeitpunkt merkt man, dass es etwas Spezielles ist, dass es ein wichtiges Rennen ist. Es ist sehr viel Euphorie, aber auch eine gewisse Furcht vor dem Mythos", erklärte der 31-Jährige, der in diesem Winter in Gröden und Bormio zwei Abfahrten gewonnen hat.

Daniel Hemetsberger stand in Lake Louise als Zweiter auf dem Podest, in Bormio war er zuletzt Super-G-Vierter. In Gröden allerdings schied er aus und verfehlte in der zweiten Abfahrt die Punkteränge. Auch beim Probegalopp im Wengen-Super-G konnte er seine Erwartungen nicht erfüllen. "Es sind viele so brutal lange Kurven, ein bisschen hängend. Da habe ich so meine Schwächen. Ich habe es leider seit Gröden noch nicht ausbessern können", sagte er.

Feuz will Abschieds-Tour krönen

Beat Feuz ist Gewinner von drei Lauberhornabfahrten. Der Olympiasieger aus der Schweiz, der zuletzt 2020 hier gewonnen hat, wird in Kitzbühel seine Karriere beenden. "Hoffentlich gibt es am Samstag ein cooles und schönes Rennen. Aber selbst wenn es nicht so kommen sollte: Es würde sich für mich nichts ändern, Wengen bliebe mir in sehr guter Erinnerung", betonte er. Druck gebe es keinen: "Ob ich hier Zehnter oder Erster werde, das ändert nichts mehr an meiner Karriere. Aber klar, ich will nochmals schnell sein, sonst hätte ich ja nicht gesagt, dass ich in Wengen und Kitzbühel nochmals fahren will." Schon am Freitag gab der Kugelblitz einen Warnschuss an die Konkurenz ab, raste in die Top 10 und konnte lange Zeit am roten Stuhl des Führenden Platz nehmen.

Marco Schwarz ist in Wengen wieder im Speed-Metier im Einsatz, nachdem er Bormio ausgelassen hatte. Eigentlich wollte er den Fokus auf den Super-G und den Slalom legen. Nach einem respektablen 18. Endrang, hat "Blacky" aber Lust auf mehr und wird auch in der Abfahrt an den Start gehen. Auch am Samstag zählen Weltcup-Dominator Marco Odermatt und Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen zu den heiße Siegertipps. Während der schweizer Lokalmatador weiter auf seinen Abfahrts-Sieg im Weltcup wartet, tritt Kilde mit dem Selbstvertruaen des Super-G-Sieges im Rücken auf.

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