Krimi: ÖSV vs. Schweiz

Nationencup: Slalom-Asse unser größter Trumpf

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Masse und Slalom-Klasse stärkste ÖSV-Argumente im Nationencup - Klares Punkte-Plus bisher für österreichische Slalom-Artisten.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel höchstselbst hat die Rückeroberung des Alpin-Nationencups vor dieser Weltcup-Saison zum Wunschziel erklärt. Vor dem Schladminger Herren-Slalom lag Österreich 588 Punkte hinter Titelverteidiger Schweiz. Den Eidgenossen fehlen jedoch wichtige Speed-Athleten wegen Verletzungen und gerade im Torlauf bisher die Big Points. Die Slalom-Stärke und die größere Anzahl von Athleten in den Punkten könnten so im Saisonfinish noch zum großen Trumpf werden.

Bisher hat Österreich in sechs Slaloms mit dem starken Team Marco Schwarz, Manuel Feller, Michael Matt, Fabio Gstrein, Adrian Pertl, Christian Hirschbühl, Marc Digruber und Johannes Strolz knapp 200 Punkte im Schnitt geholt. Swiss-Ski hingegen kommt trotz des Alta-Badia-Siegs von Ramon Zenhäusern nur auf 128 Punkte pro Rennen - die ÖSV-Mannschaft knabbert also in jedem Slalom rund 70 Punkte vom Vorsprung der Schweizer weg.

"Was dabei rauskommt, ist sehr stark"

Diese Konstanz ist insofern bemerkenswert, als die Dichte derzeit enorm ist und die Spitze breit wie selten zuvor. "Jetzt gibt es wirklich 10 bis 15 Leute, die jederzeit aufs Stockerl fahren können. Man sieht es bei den Rennen, entscheiden tut sich alles im zweiten. Da ist alles offen. Es kann sich keiner ausruhen", erklärte Slalom-Gruppencoach Marko Pfeifer, der Schwarz und Co. trainiert. Der Franzose Alexis Pinturault lobte die Österreicher: "Sie sind immer da, das Paket ist sehr stark. Sie sind überall in jedem Rennen die ganze Mannschaft in den Top 30. Was dabei rauskommt, ist sehr stark."

Und auch auf Damen-Seite hat Österreich in dieser Disziplin einen kleinen Vorteil gegenüber der Schweiz, die mit Michelle Gisin und Wendy Holdener zwar zwei absolute Slalom-Größen hat, aber nicht die Masse an Athleten, die konstant Top-Ten- oder Top-15-Plätze in die Bücher bringen. Mit Katharina Liensberger, Chiara Mair, Katharina Truppe, Katharina Huber und Franziska Gritsch verfügt der ÖSV über ein Quintett an zuverlässigen Punktelieferantinnen, das der Schweiz fehlt.

Schweizer nach Ausfällen geschwächt

Das Speed-Team der Schweizer ist nach den Ausfällen von Mauro Caviezel, Niels Hintermann und Urs Kryenbühl in Kitzbühel im Wesentlichen auf Topstar Beat Feuz, Allrounder Marco Odermatt und Routinier Carlo Janka reduziert. Dank mannschaftlicher Geschlossenheit vor allem im Super-G machte Österreich zuletzt am Hahnenkamm-Wochenende Punkte gut. Die zwei von Feuz gewonnenen Abfahrten fielen dadurch nicht wirklich ins Gewicht.

Vor der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo werden nach dem Schladming-Nightrace noch zwei Herren-Slaloms in Chamonix ausgetragen, nach den Titelkämpfen in Italien je noch einer in Kranjska Gora und Lenzerheide. Das bietet für die Österreicher noch einige Chancen für Big Points. Auch die Damen absolvieren vor dem Saisonende noch vier Slaloms.

Pinturault-Solo zu großer Kugel?

Während sich der Nationencup also im Saisonfinish noch zum Krimi entwickeln könnte, im Übrigen auch der Damen-Gesamtweltcup, gibt es bei den Herren einen klaren Favoriten auf die große Kugel: Pinturault. Der Franzose ist nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Vorjahressieger Aleksander Aamodt Kilde in der Pole Position, hatte nach Kitzbühel 193 Punkte Vorsprung auf Odermatt. Nächster Verfolger ist Marco Schwarz (-334), der jedoch bisher nur im Slalom fett gepunktet hat.

Pinturault belegte im Kitzbühel-Super-G den zwölften Platz. Nun kann er sich aber leisten, nach Schladming eine längere Pause vor der WM einzuschieben. "Ich habe die Idee, dass ich den Super-G in Garmisch nicht machen werde. Dann kann ich für die WM ausruhen, deshalb bin ich in Kitzbühel gefahren. Die Chance ist sehr hoch, dass ich nicht in Garmisch bin", sagte der 29-jährige Wahl-Salzburger.

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