Vorstand über die Hintergründe

ÖSV-Krise: Jetzt legt Boss Ortlieb Hand an

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Vier Wochen vor WM-Auftakt brennt der Hut beim rot-weiß-roten Alpin-Team.

Die Zeit, die podestlosen Rennen in Adelboden und Kranjska im TV zu verfolgen, hatte ÖSV-Finanzchef Patrick Ortlieb nicht. „Mein Tag beginnt vor 7 Uhr, da fahr ich für einige Speed-Leute Ski-Doo, damit wir was gewinnen in Kitzbühel“, schildert Ortlieb. Danach ist er im Familien-Hotel Montana in Oberlech gefordert. „Weil fünf Köche krank sind, steh ich auch in der Küche.“ Die Welcuprennen verfolgt er „nebenbei am Handy“. Schließlich ist sein Job im ÖSV-Vorstand nur ehrenamtlich. Dennoch macht sich der Abfahrts-Olympiasieger von 1992 seine Gedanken: „Bei den Herren schimpf ich nicht, die sind engagiert und gut drauf.“

Und die Damen? „Das sind in einzelnen Läufen gut, aber die Ergebnisse geben derzeit keinen Grund zum Jubeln.“ Trotzdem will Ortlieb keine Panik aufkommen lassen: „Bis zur WM gibt‘s keine Diskussionen. Die Läuferinnen zipft es auch an, aber kein Trainer kann sie ins Ziel tragen und schon ich als Finanz-Verantwortlicher schon gar nicht. Wenn es einen Resetknopf braucht, dann wird man ihn drücken – aber sicher nicht bei den Trainern.“

Knowhow futsch. Und woran happert‘s bei Doppel-Weltmeisterin Katharina Liensberger? „Vielleicht liegt es an ihrem Setup“, so Ortlieb. „Sie hat einen neuen Servicemann.“ Der alte, Raphael Hudler, brachte Hirschers Van-Deer-Ski dank Topläufer Henrik Kristoffersen auf die Siegerstraße. Ortlieb: „Die Hirscher-Partie hat viel Knowhow über Nacht abgezogen.“ Toni Giger, der frühere ÖSV-Obertüftler, zieht beim Hirscher-Projekt die Fäden. Wobei Ortlieb klargestellt haben will: „Auch wenn die eine oder andere Probleme beim Setup hat: Am Material liegt‘s nicht.“

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