Kamil Stoch geht als Favorit ins Finale der Vierschanzentournee.
Ohne Sieg und mit durchwachsenen Leistungen reiste Kamil Stoch zur Vierschanzentournee. Spätestens mit seinem überlegenen Sieg in Innsbruck hat der neue Gesamtleader aus Polen die Konkurrenz jetzt aber in Schockstarre versetzt. "Kamil hat gezeigt, dass er der Chef im Ring ist", sagte Stefan Horngacher, Deutschlands Cheftrainer.
15,2 Punkte liegt Stoch in der Tourneewertung vor dem ersten Verfolger, seinem Landsmann Dawid Kubacki. Dahinter folgt der Norweger Halvor Egner Granerud mit 20,6 Zählern Rückstand. "20 Punkte sind sehr viel", meinte Norwegens Coach Alexander Stöckl. Sein Schützling Granerud versucht es wohl auch deshalb mit psychologischer Kriegsführung vor dem Finale in Bischofshofen am Mittwoch (ab 16:45 im sport24-LIVE-Ticker): "Ich habe das Gefühl, dass die Bedingungen die ganze Tournee für die Polen günstig waren. Es war furchtbar nervig, Kamil Stoch wieder gewinnen zu sehen", sagte Granerud dem norwegischen TV-Sender TV2. Die Nachfrage, ob die Polen mehr Glück hatten als er, beantwortete der 15. von Innsbruck so: "Definitiv!"
Granerud stichelt - Polen machen Running Gag daraus
Mit seinen zweiten letzten zwei Sprüngen muss Granerud nun etwa 11,4 Meter auf holen. Das traut er sich selbst offenbar zu. Denn Stoch sei "so instabil, dass es gut gehen sollte - oder gut gehen kann", stichelte Granerud weiter.
Aus dem Wut-Interview ihres Konkurrenten ist im polnischen Team mittlerweile ein Running Gag entstanden. "Er ist nicht gut in Form", unterbrach der Tournee-Zweite Dawid Kubacki nach der Bischofshofen-Qualifikation einen Reporter, als dieser auf die Hochform von Tournee-Leader Kamil Stoch zu sprechen kommt, "er hat nur Glück". Jedes Mal auf der Schanze würde derzeit gescherzt: "Du hattest nur Glück! Nein du!"
Als Qualifikationssieger vor dem Dreikönigsspringen in Bischofshofen steht Kamil Stoch vor seinem dritten Tournee-Triumph.