Für Österreich hat es am Dienstag bei der Snowboard-WM in Bakuriani drei Medaillen im Parallel-Slalom gegeben.
Für Österreich hat es am Dienstag bei der Snowboard-WM in Bakuriani drei Medaillen im Parallel-Slalom gegeben. Der 42-jährige Andreas Prommegger setzte sich im Finale gegen seinen Landsmann Arvid Auner durch, Fabian Obmann unterlag im Kampf um Bronze dem Kanadier Arnaud Gaudet. Sabine Schöffmann gewann Bronze gegen die Deutsche Ramona Hofmeister. Der Titel ging im Schweizer Duell gegen Ladina Jenny an Julie Zogg.
Für Österreich waren es die Medaillen Nummer drei bis fünf, im Parallel-Riesentorlauf am Sonntag hatte es bereits Silber für Daniela Ulbing und Bronze für Alexander Payer, dem Lebensgefährten von Schöffmann gegeben, der sich am Dienstag in der Qualifikation verletzt hatte.
Für Prommegger, ältester Snowboard-Weltmeister der Geschichte, war es das dritte WM-Gold nach zwei 2017. "Es war so ein Kampf, von der Früh bis jetzt, das hat so gezehrt. Es war hart, die Sicht war schlecht, ich musste auf das Gefühl vertrauen. Ich habe an mich geglaubt, das aber nicht erwartet. Die Jungen sind Raketen, da musst du riskieren", sagte Prommegger und meinte außerdem: "Mir hat die Erfahrung und Routine viel gebracht. Es ist mir gelungen, vom ersten bis zum letzten Schwung ohne Fehler runterzufahren. Ich denke, ich habe verdient gewonnen, und das macht mich stolz."
Schöffmann hat gegen Deutsche das Nachsehen
Er setzte sich zunächst gegen Edwin Coratti und Aaron March aus Italien durch, im Halbfinale schaltete er Gaudet aus. Obmann ließ dem Polen Oscar Kwiatkowski und dem Bulgaren Radoslaw Yankow keine Chance. Auner warf Marc Hofer aus Italien und den Südkoreaner Lee Sangho aus dem Rennen. Im direkten ÖSV-Duell hatte Auner die Nase vorne. "Ich genieße jetzt einfach die Zeit. Endlich einmal habe ich die Trainingsleistungen ins Rennen umsetzen können", war Auner zufrieden.
Der 26-Jährige war nach dem Gewinn von Silber zu Tränen gerührt. "Es ist einfach unbeschreiblich, mir fehlen die Worte, weil ich so glücklich bin. Ich habe so hart gekämpft, und jetzt geht alles auf", erklärte Auner.
Schöffmann besiegte im Achtelfinale die Tschechin Zuzana Maderova, im Viertelfinale gab sie der Deutschen Cheyenne Loch das Nachsehen, im Halbfinale erwies sich Zogg als die Stärkere. Der Erfolg im kleinen Finale bedeutete zugleich die erste WM-Medaille für die 30-Jährige, zuvor war sie über Platz sieben noch nicht hinausgekommen. "Genial. Ich bin so froh, dass es endlich einmal bei einem Großevent geklappt hat", sagte Schöffmann, die nach der Verletzung ihres Freundes "mental nicht ganz auf der Höhe" war.
Pistenprobleme sorgen für Verzögerung
Claudia Riegler setzte sich im Achtelfinale gegen die Polin Aleksandra Krol durch, musste danach Zogg den Vortritt lassen und wurde Gesamt-Sechste. Die RTL-Silberne Daniela Ulbing unterlag zum Auftakt Jenny und belegte Rang elf. In der Qualifikation scheiterten Titelverteidiger Benjamin Karl, der sich beim Brett vergriff ("War falsche Wahl, habe Tor nicht richtig erwischt"), als 32. sowie Martina Ankele als 22. Payer stürzte und verletzte sich am Knie.
Der Bewerbstag zog sich in die Länge, musste die Qualifikation doch wegen Pistenschäden auf beiden Kursen wegen Präparationsarbeiten lange unterbrochen werden. Schon am Sonntag hatten sich die Athletinnen und Athleten durchwegs kritisch über die ruppigen Verhältnisse im Parallel-Riesentorlauf geäußert. Promegger erzählte, er sei zunächst von einer Absage des Rennens ausgegangen. "Wir haben schon geglaubt, wir fahren gar nicht mehr. So etwas zehrt extrem an der Substanz, dazu kommt noch die Kälte und der Wind."
Auner sprach im Zusammenhang mit den Verschiebungen von einem "On-Off-Spiel. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass sie es durchgezogen haben", meinte der Vizeweltmeister.