Spitzenkoch Gradwohl verlässt "Meinl am Graben"

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Krustentiersamtsuppe mit gebratenen Meeresfrüchten und Estragon, Trevisorisotto mit vierährigem Gouda oder glacierter Glattbutt mit Sellerie, Linsen und schwarzen Trüffel: Derlei Köstlichkeiten bereitet der renommierte Koch Joachim Gradwohl nur noch bis Ende April im Restaurant des Wiener Gourmettempels "Meinl am Graben" zu.

Ab Mai wird das im ersten Stock gelegene Lokal nämlich tagsüber als Kaffeehaus und abends als Champagnerbar geführt, wie Geschäftsführer Herbert Vlasaty in einer Aussendung bekanntgab.

Hintergrund der Veränderung sei die strategische Entscheidung gewesen, sich künftig verstärkt auf die historische Kernkompetenz des Hauses - nämlich die Kaffeehauskultur - zu fokussieren. Neben Angeboten aus der eigenen Patisserie wird es für hungrige Gäste aber auch künftig Speisen in der Früh und zu Mittag geben.

Am Abend soll sich das Etablissement, von dem aus man einen guten Blick über den Graben hat, dann in eine "In-Location" verwandeln. Ausgeschenkt werden vorrangig Champagner und Cocktails. Dazu sollen Austern, Kaviar und anderes Exquisites gereicht werden, verspricht Vlasaty.

An der Innenausstattung werde sich kaum etwas ändern, so der Chef auf APA-Anfrage. Mit zu hohen derzeitigen Kosten habe die Neuorientierung nichts zu tun: "Wenn das so wäre, würde ich gleich komplett schließen."

Küchenchef Gradwohl dürfte jedenfalls bereits ein neues Jobangebot in der Tasche haben, wie er der Tageszeitung "Der Standard" (Mittwochausgabe) verriet. Er wolle zwar in Wien bleiben, werde aber vor dem kommenden Jahr nicht wieder in den Töpfen rühren, kündigte er an.

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