"Klein, aber fein" präsentiert sich die steirische Weinernte 2009. Vom nun in den Verkauf kommenden Jahrgang gibt es 155.000 hl, d.s. rund 30 Prozent weniger als in den Vorjahren (214.000 bzw. 220.000 hl). Dennoch würden, wenn überhaupt, die Preise nur geringfügig erhöht, hieß es am Dienstag im Vorfeld der österreichweiten Jahrgangspräsentationen in Graz.
Ein Drittel ging durch Hagel, zwei Drittel gingen durch Blüteschäden verloren, resümierte Weinbaudirektor Werner Luttenberger das "schwierige Weinjahr". Andererseits stimme die Qualität und auch die Nachfrage, wie Willi Sattler, Obmann der Marktgemeinschaft Steirischer Wein, betonte: "Von der Wirtschaftskrise hat der steirische Wein noch nicht allzu viel mitbekommen".
Die Entwicklung gehe weiter in Richtung vorsichtige Expansion: Wie in den vergangenen zehn Jahren, wo rund 500 ha auf 4.400 ha dazukamen, könnten es im kommenden Dezennium ebenso viel Neuflächen sein, sodass man 5.000 ha anpeile, erklärte Luttenberger. Die durchschnittliche Betriebsgröße sei seit 2000 um ein Drittel auf 1,5 ha gestiegen, die Zahl der Betriebe habe sich auf 2.900 reduziert, ein Drittel davon seien Traubenlieferanten. Im Sorten-Ranking hat der Sauvignon Blanc, der - wie der stabile Weißburgunder - 12 Prozent der Rebflächen ausmacht, gegenüber der Hauptsorte Welschriesling (18 Prozent) weiter Terrain gut gemacht.
Der Jahrgang 2009 wurde von der Gruppe der "Steirischen Klassik" erst ab März ausgeliefert, um dem Wein bis zur Füllung Zeit zu geben und Druck aus dem Markt zu nehmen. Insbesondere Burgundersorten seien vielversprechend, auffallend quer durch die Palette seien hohe physiologische Reife, ausgeprägte Aromatik, moderate Säure und typische Frische, wie die Experten urteilten.
INFO: Jahrgangspräsentation Steirischer Wein, 24.3. Graz, Stadthalle, 7.4. Linz, Palais Kaufmännischer Verein, 23.4. Klagenfurt, Schloss Maria Loretto, 3.5. Salzburg, Klavierhaus Klessheim. Weitere Infos online unter http://www.steirischerwein.at