Intervallfasten gilt zwar als flexible und leicht umsetzbare Diätform, doch neue Studien-Erkenntnisse mahnen zur Vorsicht.
Intervallfasten gilt seit einigen Jahren als einer der populärsten Ernährungstrends. Viele Menschen schätzen, dass sie dabei auf keine bestimmten Lebensmittel verzichten müssen – im Gegensatz zu Low-Carb- oder Suppendiäten. Doch nun stellen neue Forschungsergebnisse den Trend infrage: Eine internationale Studie legt nahe, dass Intervallfasten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch erhöhen könnte.
Was ist Intervallfasten?
Beim Intervallfasten wechseln sich Phasen des Essens mit längeren Pausen des Nahrungsverzichts ab. Typisch ist die 16:8-Methode: Man isst zum Beispiel um 18 Uhr die letzte Mahlzeit und frühstückt erst am nächsten Morgen um 10 Uhr wieder. So entsteht eine Essenspause von 16 Stunden.
In zahlreichen Studien wurden die vielen Vorteile der Ernährungsform bestätigt – vom Ausgleich des Blutzuckerspiegels über die Aktivierung der Fettverbrennung bis hin zur sogenannten Autophagie, einem „Zellrecycling“, das als gesundheitsfördernd gilt.
Studie zeigt erschreckende Ergebnisse
Eine neue Untersuchung, an der Forschungsteams aus den USA und China beteiligt waren, kommt jedoch zu einem überraschend negativen Ergebnis: Menschen, die ihre tägliche Nahrungsaufnahme auf weniger als acht Stunden beschränkten, hatten ein um 135 Prozent höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben.
Diese Verbindung wurde unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren festgestellt. Das Forschungsteam betont allerdings, dass weiterer Forschungsbedarf besteht. Noch ist unklar, ob das erhöhte Risiko tatsächlich auf die kurze Essensdauer zurückzuführen ist oder ob auch andere Einflüsse eine Rolle spielen.
Nachteile der Untersuchung
Die Studie stützt sich auf Daten der National Health and Nutrition Examination Survey aus den Jahren 2003 bis 2018 – einer Zeit, in der Intervallfasten kaum verbreitet war. Unter den Befragten, die angaben, weniger als acht Stunden täglich zu essen, fanden sich überdurchschnittlich viele junge Männer, Raucher und Menschen mit unsicherer Ernährungslage. Diese Faktoren könnten das Ergebnis verzerren.