Für die Brustkrebs-Hilfe kam die Film-Diva nach Wien. Life&Style traf den Weltstar zum ganz persönlichen Interview.
Wenn sich jemand "Diva" nennen darf, dann sie. Catherine Deneuve - mit 63 Jahren noch immer von umwerfender Schönheit - kam im Rahmen der mobilkom-austria-Pink-Ribbon-Initiative nach Wien, um in der Secession den P.R.I.M.A.-Award zu überreichen. Im Life&Style-Interview sprach sie über Brustkrebs, den Umgang mit dem Alt werden und warum die Ehe längst überholt ist.
ÖSTERREICH: Madame Deneuve, Sie besuchen Österreich zum zweiten Mal für
einen guten Zweck - vor zwei Jahren kamen Sie zum Life Ball, jetzt zur
Verleihung des P.R.I.M.A- Awards. Welche Bedeutung hat Charity für Sie?
Catherine
Deneuve: Das Problem ist, als prominente Person bekommt man sehr viele
Anfragen und es ist oft sehr schwer zu entscheiden, wo man hilft. Ich
selektiere da sehr genau. Die Aidshilfe liegt mir sehr am Herzen, weil ich
im Laufe der Jahre viele Freunde verloren habe, die an dieser Krankheit
gestorben sind.
Und warum die Pink-Ribbon-Aktion?
Brustkrebs betrifft vor allem
Frauen. Es kann jede von uns treffen. Deshalb engagiere ich mich.
Es bewundert Sie nicht nur die Männerwelt seit Jahrzehnten, sondern Sie
sind auch für Frauen in der ganzen Welt ein Idol.Wie lautet Ihr
Erfolgs-Geheimnis?
Vielleicht liegt es daran, dass ich medial nicht
so präsent bin und ich mich etwas rar mache.
Sie werden oft als Beispiel für den Satz "Schönheit kennt kein Alter"
genannt. Würden Sie dieses Sprichwort bestätigen?
Nein,
das stimmt defintif nicht! Gerade in der Filmbranche spielt es sehr wohl
eine Rolle, sich gut zu halten.
Welche Bedeutung haben die Begriffe Alter und Altern für Sie persönlich?
Ich
denke, für jede Frau ist es wichtig, im Alter attraktiv auszusehen. Und mich
betrifft das natürlich durch meinen Beruf noch viel mehr. Aber es geht nicht
nur darum, jung auszusehen, sondern ein gepflegtes Äußeres zu haben und auch
körperlich in Form zu bleiben.
Können Sie uns Ihr Schönheits-Geheimnis verraten?
Ich
habe von meiner Mutter gute Gene geerbt, das ist alles. Ich habe keine
speziellen Tricks, wie um neun zu Bett zu gehen oder so. Sie sehen, ich
rauche auch - und das ist bekanntlich auch nicht gut.
Wann ist eine Frau Ihrer Meinung nach in den besten Jahren, wie man so
schön sagt?
Das ist von Frau zu Frau verschieden. Es gibt aber
Frauen, die sehen mit 40 wirklich wesentlich besser aus als mit 20.
Und Ihr bestes Alter?
Man muss jedes Alter durchlebt haben, um
das sagen zu können. Fest steht: Im besten Alter ist man, wenn man mit
seinem Leben zufrieden und glücklich ist.
Sie werben nach wie vor für Top-Marken wie Louis Vuitton. Geht der Trend
Ihrer Meinung nach weg vom Jugendwahn?
a, und das ist gut so. Die
Unternehmen merken langsam, dass die Kundinnen keine jungen Mädchen sind,
sondern Frauen.
Sie sprechen nicht gerne über Ihr Privatleben, über die Ehe sagten Sie
jedoch einmal: Wozu heiraten, wenn es die Möglichkeit der Scheidung gibt?
Die
Wertigkeiten haben sich verschoben. Die Ehe hat heute nicht mehr die
Bedeutung, die sie früher hatte, als man bei der Hochzeit vor hatte,
wirklich sein Leben zusammen zu verbringen. Heute ist eine Heirat maximal
ein Liebesbeweis, der aber jederzeit rückgängig gemacht werden kann. Deshalb
halte ich sie für nicht zeitgemäß.
Halten Sie es denn auch für eine Illusion, dass es nur "den einen" fürs
Leben gibt?
Ich weiß, dass es vorkommen kann - meine Schwester
etwa ist seit 28 Jahren mit ihrem Mann zusammen. Aber es ist sehr selten!
Ihre zweite Schwester starb sehr jung bei einem Autounfall. Erst vor
wenigen Jahren sprachen Sie öffentlich darüber, wie schwer es war, ihren Tod
zu verarbeiten. Heute im Rahmen der P.R.I.M.A-Award-Verleihung sind Sie
hier, um von Brustkrebs Betroffene und auch deren Angehörige zu
unterstützen. Welchen Rat geben Sie Menschen, wie man mit dem Thema
Krankheit und Tod besser umgehen kann?
Ich fürchte, leider gar
keinen. Das einzige, was ein wenig hilft, ist seine Familie und Freunde um
sich zu haben. Und trotzdem bleiben solche Zeiten die schlimmsten im ganzen
Leben - für jeden von uns.