Star-Hype

Patti Smith auf der Berlinale

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Die Stardichte in Berlin wird zunehmend größer. Höhepunkt des Sonntags: Rock-Ikone Patti Smith

Die Stardichte vor und hinter den Kameras war auch am dritten Tag der Berlinale ungebrochen hoch: Regisseur Fatih Akin („Gegen die Wand“) als Produzent des deutsch-türkischen Films „Chiko“ mit Moritz Bleibtreu, Sir Ben Kingsley im Thriller „Transsiberian“; Tilda Swinton als Alkoholikerin, Kidnapperin und Mutter unisono in „Julia“ und – den diesjährigen Musikschwerpunkt - nicht zu vergessen: Patti Smith im Biopic „Patti Smith: Dream of Life“.

Spontan-Gig
Die amerikanische Sängerin sorgte auch für die Überraschung des Tages: Zur Pressekonferenz erschien sie mit Sonnenbrille, eigener Kamera, imitierte Bob Dylan und bewunderte Berthold Brecht. Dann packte sie plötzlich die Gitarre aus und gab ein Spontan-Konzert. Smith, wie sie ist, zeigt auch das gelungene „Dream of Life“: Ein intimes Porträt über die 61-jährige Sängerin, Dichterin, Künstlerin, Aktivistin und Mutter, die sich keine Schilder wie „Rock-Ikone“ umhängen will. „Das sind leere Worte, ich bin eine Arbeiterin,“ sagt sie.

Betrunken
In Erick Zoncas Thriller „Julia“ eine Alkoholikerin zu spielen, sei für US-Schauspielerin Tilda Swinton keine so schwere Arbeit gewesen gestand sie vor den Journalisten: „Betrunken-Sein vortäuschen konnte ich immer gut, schließlich wollte ich unter meinen Freunden nie negativ auffallen. Ich war immer die dankbar geduldete Nüchterne in einer Saufgruppe“, scherzte die 48jährige. „Ich war immer diejenige, die die Musik leiser drehte, wenn die Polizei kam und dann alle heimgefahren hat.“ Zeiten, die Aidan Gould noch vor sich hat. Der 11jährige spielt im Film das von Julia entführte Kind. „Tilda kann ganz schön furchterregend sein“, berichtete er von den Dreharbeiten. „Aber ich hatte keine Angst, denn es ist ja nur ein Film.“

Neugierig
Schon eher Angst einflößend: Ben Kingsley als korrupter russischer Polizist in Brad Andersons Thriller „Transsiberian“. Dabei traue sich der 64-jährige nicht mal, z. B. in Restaurants fremde Menschen direkt anzusehen, wie er sagt. „Das kommt daher, weil mir meine Eltern immer verboten hatten, fremde Menschen anzustarren. Aber vor der Kamera darf ich ungeniert schauen. Da kann ich meine kindliche Neugier richtig ausleben.“

Sonntags-Stars
Am Sonntag werden bei den 58. Filmfestspielen schon die nächsten Stars über den roten Teppich flanieren: Penélope Cruz spielt an der Seite von Ben Kingsley im Wettbewerbsbeitrag „Elegy“ von Isabel Coixet; Willem Dafoe und Emily Watson werden Dennis Lees Film „Fireflies in the Garden“ vorstellen, in dem übrigens auch Julia Roberts spielt. Ob sie kommt oder nicht, wird also die Sonntags-Überraschung.

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