Sir Simon Rattle dirigiert in Salzburg Musik von Britten und Schostakowitsch.
Zum Finale der Salzburger Festspiele steht morgen das traditionsreiche Konzert der Berliner Philharmoniker auf dem Programm: Sir Simon Rattle, Noch-Chef des deutschen Elite-Klangkörpers bis 2018, dirigiert im Großen Festspielhaus Benjamin Brittens parodistische, kammermusikalische Variationen für Streichorchester über ein Thema von Frank Bridge und die bekenntnishafte, monumentale 4. Symphonie c-Moll von Dmitri Schostakowitsch.
Der englische Pultstar mit dem strahlend-weißen Lockenkopf, der 1994 von der Queen in den Ritterstand erhoben und jüngst mit dem Verdienstorden Ihrer Majestät ausgezeichnet wurde, hat die beiden Werke ausgewählt, weil sie auf unterschiedliche Weise Virtuosität und Ironie mischen. Während Britten in seinen Variationen liebevoll die Charakterzüge seines Lehrers Frank Bridge porträtiert, hat die Parodie in Schostakowitschs Vierter einen ernsten Hintergrund: Sie zeichnet die grotesken Züge der stalinistischen Diktatur nach.
E. Hirschmann-Altzinger