Test

Schlechte Noten für Stradivari

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Berühmte Geigen von Stradivari und Guarneri schnitten bei Test schlecht ab.

Die 21 Test-Teilnehmer waren Profimusiker, doch sie wussten nicht, welches Instrument sie gerade spielten: Die US-Akademie der Wissenschaften wollte den Geheimnissen des Geigenklangs auf die Spur kommen. In einem Blindtest gab man den Musikern drei Meistergeigen von Stradivari und Guarneri sowie drei neue Instrumente, die erst wenige Jahre oder gar nur ein paar Tage alt waren.

Das Ergebnis verblüffte alle. Die Musiker konnten die Geigen im Grunde nicht auseinanderhalten. Die neuen Instrumente schnitten sogar besser ab. Eine der beiden Stradivaris wurde gar als das schlechteste Instrument bewertet.

Die Musiker sollten die Qualität der Geigen nach typischen Kategorien beurteilen, etwa nach Tonfarbe und Spielbarkeit. Sie sollten auch entscheiden, welche der Geigen sie mit nach Hause nehmen würden. Das Resultat: Nur acht der 21 Musiker entschieden sich für eine alte Geige, 13 wählten eine neue.

Zur Ehrenrettung der berühmten Instrumente erklärten die Forscher, die Musiker hätten den Klang beim unmittelbaren Spielen verglichen, also quasi „unter ihren Ohren“. Aus der Entfernung könne der Klang einer alten Geige anders (und besser) sein.

Klassik-Stars, wie Stradivari-Besitzer Gidon Kremer, schwören jedenfalls auf ihre Instrumente. Bei den Wiener Philharmonikern spielen sechs Musiker auf Stradivaris aus dem Besitz der Nationalbank. 2010 wurde eine Stradivari zum Rekordpreis von 2,8 Millionen Euro versteigert.

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