Schnödes Leitungswasser oder langweiliger Spritzer war gestern: diesen Sommer geht der Trend hin zum Sirup-Einkochen!
Was man ehemals nur von Oma oder Mama kannte, begeistert nun auch immer mehr junge Menschen. Die Möglichkeit so saisonale Lebensmittel zu verwerten und haltbar zu machen und das ganz ohne künstliche Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker ist dabei genauso ausschlaggebend wie der Spaß an der Tätigkeit selbst. Und was die verschiedenen Sorten betrifft, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!
Saisonal und Regional
Wenn der Holler in voller Blüte stand, wurde die Großmutter oftmals ganz hektisch, denn „Jetzt muss‘ma schnell pflücken, sonst kannst des Saftmachen vergessen“. Eben dieser Zugang saisonale Lebensmittel zu nutzen und haltbar zu machen, trägt zur Attraktivität des Einkochens bei. Im Sommer etwa bieten sich die Klassiker Himbeere und Hollunder an. Die Blütezeit des letzteren ist übrigens relativ variabel und richtet sich nach den Witterungsbedingungen. Zumeist kann man aber davon ausgehen, dass der optimale Zeitpunkt zur Ernte zwischen Ende Mai und Ende Juni liegt. Weitere Sirup-Highlights der heißen Jahreszeit: Zitronenmelisse, Brombeere, Ribisel oder Erdbeere. Leider nicht ganz so regional, aber trotzdem lecker sind Säfte à la Ingwer-Zitrone, Citrus-Kräuter oder Basilikum-Limette. Im Spätsommer gegen Herbst hin kann dann wieder auf heimische Früchte wie Kirschen und Marillen zurückgegriffen werden.
Insta-Trend Essig-Sirup
Am Essig-Sirup oder Shrub, wie sein Pseudonym auf der Social Media Plattform lautet, kommen Einkochbegeisterte diesen Sommer kaum vorbei. Shrub leitet sich übrigens vom Arabischen sharab ab, was „trinken“ bedeutet. Die Alternative zum reinen Arbeiten mit Zucker kommt mit den positiven Gesundheitseigenschaften des Essigs daher. Apfelessig etwa wirkt antimikrobiell und antioxidativ. Außerdem ging aus Studien hervor, dass Apfelessig Blutzuckerlevel senken, Cholesterin senken und hilft angeblich sogar beim Abnehmen indem er den Stoffwechsel ankurbelt.
Shrub-Zauberei
Man nehme Früchte und Kräuter der Wahl sowie dieselbe Menge Zucker und dieselbe Menge Essig hinzu. Die Essigsorte ist hierbei nebensächlich, allerdings sollte er eher mild ausfallen, da der Sirup sonst zu sauer gerät. Ein Geheimtipp ist etwa dunkler Balsamico, der für ein ganz besonderes Aroma sorgt. Zuerst den Essig erhitzen, dann Früchte und Zucker hinzufügen. Danach mindestens 24 Stunden ziehen lassen, für besonders intensiven Geschmack sogar bis zu drei Wochen. Dazu das Sirup-Gemisch in einem Einmachglas oder einer –flasche an einem kühlen und dunklen Ort abstellen.
Prost!
Und dann geht’s ans Genießen. Im Vergleich zu herkömmlichen Fruchtsäften hat der aufgespritzte Sirup relativ wenige Kalorien und fungiert im Sommer als leichter, spritziger Durstlöscher. Wer seinen Gästen abends gerne einen sommerlichen Aperitif kredenzen möchte, der gibt einen Schuss Sirup in den Spritzer oder den Prosecco oder verfeinert Gin mit einer fruchtigen Note. Cheers!