First Podcast

"Zu oberflächlich!": Scharfe Kritik an Michelle Obamas Podcast

"In My Opinion" heißt der neue Podcast von Michelle Obama, in dem die 61-Jährige im Talk mit ihrem Bruder Craig Robinson Einblicke in ihr Leben gewährt. Doch Kritiker sind enttäuscht von der Ex-First Lady.

„Schreiben Sie an Michelle und Craig, um ihre Ratschläge zu erhalten zu Fragen über Karriere, Liebe, Elternschaft und darüber hinaus!“, so der doch recht ungewöhnliche Aufruf der ehemaligen First Lady der Vereinigten Staaten, die nun ihr Comeback in der Öffentlichkeit feiert – und damit für Diskussionen sorgt. Denn Michelle Obama (61) hat gemeinsam mit ihrem Bruder, dem Stand-Up-Comedian Craig Robinson (53) einen Podcast ins Leben gerufen.

Michelle mit ihrem Bruder,  dem Stand-up-Comedian Craig Robinson.

Michelle mit ihrem Bruder,  dem Stand-up-Comedian Craig Robinson.

© Getty

„Sie spricht nun über Putzmittel" 

„IMO with Michelle Obama & Craig Robinson“ soll eine sehr persönliche Gesprächsreihe sein, doch wer sich unter dem Titel „In My Opinion“ politisch spannende Themen und Hintergrundinformationen erwartet, wird – zumindest in der ersten Folge – enttäuscht. „Die Frau, der man zutraute, Donald Trump zu verhindern, spricht nun über Putzmittel und wie unterschiedlich Frauen und Männer Freundschaften verstehen (Enthüllung: Die einen reden ununterbrochen, die anderen schweigen sich beim Golfspiel an)“, schrieb etwa der Schweizer Tagesanzeiger in einer ersten Kritik nachdem der Podcast am 12. März online gegangen war.  

Tatsächlich sprechen die Ehefrau von Ex-Präsident Barack Obama (63) und ihr Bruder über Alltägliches: Familie, Beziehungen, Gesellschaft und persönliche Erfahrungen. Die erste Episode widmete sich ihrer Kindheit in Chicago und den Werten, die ihre Familie ihnen mitgegeben hat. Auch die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen spielte eine große Rolle. In späteren Folgen begrüßen sie prominente Gäste wie Schauspielerin Issa Rae, Filmemacher Tyler Perry und Komiker Seth Rogen. Es gehe ihr darum, das Leben aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und tiefgründige Fragen zu stellen, erläutert die zweifache Mutter (Malia, 26, und Sasha, 23) ihre Intention.  

Als First Lady begeisterte die Juristin und Mutter zweier Töchter von 2009 bis 2017 die Menschen.  

Als First Lady begeisterte die Juristin und Mutter zweier Töchter von 2009 bis 2017 die Menschen.  

© Getty

Trennungsgerüchte

Fans der Juristin und Autorin („Becoming“) kommen jedenfalls auf ihre Kosten, gewährt Michelle doch den einen oder anderen Blick in ihr Privatleben. So verrät sie etwa die nervigste Marotte ihres Ehemannes, mit dem sie seit 32 Jahren durch Dick und Dünn geht („Er war immer schrecklich unpünktlich, aber er hat sich verbessert.“) – und dass sie eigentlich nicht wollte, dass Barack US-Präsident wird. Obama habe erst Michelles Bruder davon überzeugen müssen, dass seine Kandidatur eine gute Idee sei. Darauf habe Bruder Craig Michelle dazu gebracht, ihren Mann zu unterstützen. Trennungsgerüchte, die auch zuletzt wieder laut wurden, schmettert Michelle Obama ab und verrät, dass sie Social Media-Kommentare nicht einmal lese: „Ich glaube, ich habe nicht ein einziges Mal auf einen Kommentarbereich geschaut, Punkt.“ Und sie rät jungen Menschen, wie auch ihren Töchtern: „Lasst diese negative Energie nicht in euren Raum eindringen. Das sind Leute, die euch nicht kennen. Vieles von dem Zeug ist erfunden und bereichert euch nicht.“ 

"In My Opinion" heißt Michelle Obamas neuer Podcast.

© YouTube

"Will meine Töchter nicht zurück ins Rampenlicht zerren!" 

Warum Michelle Obama sich in letzter Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzog und auch ein politisches Amt ablehnte, erklärt die 61-Jährige nicht in ihrem eigenen, dafür im Podcast „Not Gonna Lie“ von Kylie Kelce: „Ich bin nicht nur nicht interessiert, es ist auch der Gedanke, meine Töchter wieder zurück ins Rampenlicht zu zerren, jetzt, wo sie gerade dabei sind, ihre Rolle in der Welt zu finden“, so Michelle in dem Talk, in dem sie auch gesteht, dass sich ihr Ehemann ein drittes Kind wünschte, sie dies jedoch ablehnte. „Wir hatten Glück mit unseren beiden Kindern, wir werden ein Verrücktes kriegen, wenn wir es jetzt herausfordern“, scherzt die einst so beliebte First Lady.

Fakt ist: Michelle Obama scheint es zu genießen, nicht mehr im politischen Mittelpunkt zu stehen und unverblümt über Alltägliches plaudern zu können. Ob man von der Powerlady, die stets als Barack Obamas wichtigste Beraterin galt, unter dem Titel „In My Opinion“ mehr als Belangloses erwarten kann, wird sich weisen. Die Kolumnistin des Tagesanzeigers schreibt: „Man hofft inständig, dass niemals Meghan Markle zu Besuch kommt.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten