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Julia Engelmann: Im Konjunktiv zum Hit

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Julia Engelmann (21) Studentin und Ex-Soap-Darstellerin („Alles was zählt“) inspiriert mit reflektierten Reimen.

„Eines Tages Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können“, so beginnt die blonde Frau ihren Auftritt beim Poetry-Slam der Universität Bielefeld, während sie dabei den Überhit One Day/Reckoning Song aus dem Jahr 2012 referiert. In ihrem Text beschreibt Julia Engelmann die menschliche Tendenz zum Handlungskonjunktiv („einmal bin ich fast einen Marathon gelaufen“), auch den von Musil definierten Möglichkeitssinn entdeckt man zwischen den vorgetragenen Zeilen („Lass mich begeistern für Leichtsinn, wenn ein anderer ihn lebt“). Obwohl der Slam schon im Mai 2013 stattfand, wurde er jetzt durch das Posting eines Bloggers zum viralen Hit, der mittlerweile 3, 5 Millionen (!) Youtube-Views (Stand: Mittwoch) zählt. Das Plädoyer für mehr Aktivität und Initiative („Mut ist bloß ein Anagramm für Glück“) trifft den Nagel auf den Kopf des Zeitgeists. Vor allem die Generation Y, deren Mitglieder um das Jahr 2000 herum Teenager waren und sich nun im schieren Überfluss ihrer Zukunftspläne und potenziellen Chancen verloren haben, finden sich in Julia Engelmanns Text wieder. So trivial ihr Ratschlag auch erscheinen mag, ist es umso wichtiger, sich den universellen Inhalt immer wieder bewusst zu machen – „denn das Leben, das wir führen wollen, das können wir selbst wählen“.

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