Hinter den Kulissen. Mit seiner Frohnatur tanzte sich Biko Botowamungo in die Herzen des Publikums. In MADONNA spricht der Box-Star über die schwerste Zeit seines Lebens – als sein ältester Sohn im Gefängnis saß …
So hart die Kritik der Dancing Stars-Jury auch ausfällt, wenn es um seine tänzerische Leistung geht – in Sachen Showtalent und Herzlichkeit konnte Biko Botowamungo (56) bei Balázs Ekker & Co. bis dato immer voll punkten. Der ehemalige Profiboxer und nunmehrige Pastor und Sportlehrer, der seit 1978 in Österreich lebt, ist dank seiner tollpatschigen, liebenswerten Art längst zum „Dancing Star der Herzen“ avanciert. Sein Erfolgsgeheimnis: Authentizität pur.
Umso mehr sei es Biko Botowamungo vergönnt, dass es ihm heute wieder richtig gut geht. Denn erst vor zwei Jahren musste der siebenfache Vater die schlimmste Zeit seines Lebens erfahren – als sein ältester Sohn Biko jr. (31) wegen Drogenmissbrauch ins Gefängnis ging. Der ehrliche MADONNA-Talk.
Sie gelten schon jetzt als „Dancing Star der Herzen“ – wie fühlt sich das an?
Biko Botowamungu: Es macht mich so glücklich, den Leuten mit meinen Auftritten Freude zu bereiten. Das ist mir das Wichtigste an der ganzen Show. Ich spiele das auch nicht, um beliebter zu sein, sondern so bin ich einfach. Das können Ihnen meine Kinder und meine Frau bestätigen. Egal, wo ich hingehe, ich versuche immer, für gute Stimmung zu sorgen. Das Leben ist doch so kurz – man muss es genießen.
Hat Sie die schlechte Bewertung der Jury nicht geärgert?
Botowamungu: Nein, die Jury muss ihren Job machen. Das ist okay. Mir war immer bewusst, dass die andere Jury, das Publikum, auf meiner Seite sein wird.
Aber wo ist denn Ihr Ehrgeiz, den Sie ja als Spitzensportler bestimmt immer hatten?
Botowamungu: Natürlich bin ich ehrgeizig – aber wie! Meine Frau nennt mich „Mr. Perfect“, weil ich nicht glücklich bin, solange ich meine Ziele nicht erreicht habe. Deshalb habe ich in den letzten Wochen bis zu sechs Stunden pro Tag für Dancing Stars trainiert.
Ihre Tanzpartnerin hat sich schon beschwert, dass sie so viele blaue Flecken hat, weil Sie Ihre Kraft beim Tanzen nicht unter Kontrolle haben. Wie geht es denn Ihrer Frau mit Ihren unbändigen Kräften?
Botowamungu: (lacht) Sie ist das schon gewohnt. Außerdem, wenn ich mit meiner Frau tanze, mache ich ja keine Hebefiguren, bei denen ich meine Kraft einsetzen muss. Da bin ich schon zärtlicher (lacht)!
Tanzen Sie denn oft privat?
Botowamungu: Ja, Musik war immer mein Leben. Aber meistens habe ich nur in der Disco und bei Partys getanzt. Den klassischen Tanz musste ich komplett neu lernen.
Sie sind Sportlehrer, Pastor, siebenfacher Vater … Wie lässt sich das alles mit einem harten Tanztraining vereinbaren?
Botowamungu: Zurzeit ist es echt stressig bei mir. Ich habe mir dafür auch nicht freigenommen. Ich gehe oft sehr zeitig in der Früh außer Haus und komme erst nach Mitternacht nach Hause. Aber das Ganze funktioniert auch nur so gut, weil mich meine Frau und meine Kinder super unterstützen.
Sie sind 1978 als Ringer nach Österreich gekommen – waren Sie oft mit Fremdenfeindlichkeit hierzulande konfrontiert?
Botowamungu: Ganz ehrlich – nie! Ich habe von vielen anderen Leuten davon gehört, aber weder ich noch meine Familie hatten jemals Schwierigkeiten in dieser Richtung. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich immer sehr freundlich bin und die Menschen anlache – manchmal kriegt man auch das, was man gibt.
In andere Schwierigkeiten ist leider Ihr ältester Sohn vor einigen Jahren geraten. Er war drogenabhängig und musste sogar ins Gefängnis …
Botowamungu: Ja, das war eine sehr, sehr schwere Zeit. Gott sei Dank habe ich nie aufgehört, zu beten, und habe Biko nie aufgegeben.
Wie konnte es denn Ihrer Meinung nach so weit kommen?
Botowamungu: Er war ein sehr intelligentes Kind, aber leider war er immer bei jedem Blödsinn dabei. Und so ist er in die falschen Kreise gekommen und drogenabhängig geworden. Es war furchtbar – er ist in Peru und dann auch in Österreich verhaftet worden und war insgesamt drei Jahre in Haft. Aber wir haben ihn nie im Stich gelassen. Ich habe Tag und Nacht für ihn gebetet.
Wie geht es Ihrem Sohn heute?
Botowamungu: Sehr gut! Nach der Haft ist er eines Tages zu mir gekommen und hat gesagt: „Papa, du musst mir helfen, sonst bin ich verloren.“ Davor wollte er nie in Therapie gehen, aber an diesem Tag wurde ihm klar, dass das seine einzige Rettung ist. So war es auch. Nach langer Therapie ist mein Sohn heute clean, gesund und glücklich. Das war wirklich ein Werk Gottes. Umso mehr habe ich mich meinem Glauben verschrieben, und umso mehr genieße ich heute jeden Moment meines Lebens.