Zwei Häuser sind einsturzgefährdet

Hangrutsch schiebt Dorf Richtung Deutschland

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Aufgrund starker Regenfälle ereignete sich in Hörbranz bereits vor Wochen ein Hangrutsch. Durch das anhaltende Regenwetter hat sich die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschärft.

Bregenz. Der am 29. April ins Rutschen geratene Hang in Hörbranz (Bez. Bregenz) ist weiter in Bewegung. Alleine über das Wochenende wurden nach Angaben von Landesrat Christian Gantner (ÖVP) Bewegungen der Erde von über 2,5 Meter registriert, seit Anfang Mai sind es mehr als sieben Meter. Die Geröllmassen haben bereits vier Anwesen unbewohnbar gemacht. Sie sind den Hang Richtung Westen gerutscht, wo sich in zwei Kilometer Luftlinie die Grenze nach Bayern befindet. Zwei der vier am Freitag geräumten Häuser sind mittlerweile einsturzgefährdet, berichtete "ORF Radio Vorarlberg" unter Bezugnahme auf Bürgermeister Andreas Kresser.

Die anderen beiden Gebäude sind zwar noch begehbar, weisen aber ebenfalls schwerste Schäden auf. Eines der Häuser ist auf einer Seite 70 Zentimeter abgerutscht, das Wohnzimmer weist ein Gefälle von elf Prozent auf, sagte Kresser. Das Gemeindeoberhaupt war für die APA vorerst nicht erreichbar.

Zwei Häuser sind einsturzgefährdet

Die Bewohner der vier Gebäude sind am Freitag auf Empfehlung der Experten hin ausgezogen und bei Verwandten bzw. in neuen Bleiben untergekommen. Die beiden nun einsturzgefährdeten Häuser wurden mittlerweile auch behördlich gesperrt.

Hangrutsch schiebt Dorf Richtung Deutschland
© APA/PRIVAT
× Hangrutsch schiebt Dorf Richtung Deutschland
Die mit Rissen durchzogene Fassade eines Hauses in Hörbranz aufgenommen am Samstag (13. Mai).

Landesgeologe Walter Bauer sprach davon, dass "wir jetzt die unfreundlichsten Bewegungen haben". Der Hang werde jeden Tag schneller. Auch in Bezug auf die für die nächsten Tage vorhergesagten Niederschläge zeigte sich Bauer skeptisch: "Das wird uns nicht gut tun." Ob außer den vier betroffenen noch weitere Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, sei jetzt noch nicht absehbar, hieß es.

Ende April war im Bereich Hochreute/Halbenstein ein Waldhang auf ungefähr 150 Metern Breite in Bewegung geraten. Bäume wurden geknickt, Geröll durch den Wald geschoben. Anrainer alarmierten die Polizei, weil beunruhigender Lärm aus dem Wald zu hören war. Wegen des Erdrutsches waren 39 Personen aus ihren Häusern vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Zwar konnten die Menschen bald wieder in ihre Häuser zurückkehren, doch beruhigte sich die Situation nicht. Durch das anhaltende Regenwetter hat sich die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschärft.

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