Einfach das Handtuch in den Sand werfen und loschillen? An manchen Traumstränden ist das tatsächlich verboten! Warum es dafür gute Gründe gibt – und wo Sie lieber mit Strohmatte statt Strandtuch auftauchen sollten, lesen Sie hier.
Kaum angekommen, will man es sich gemütlich machen, da kommt ein Schild oder sogar ein:e Ordnungshüter:in und macht klar: Handtuch auf dem Sand? Leider nein. Was im ersten Moment absurd klingt, hat tatsächlich seine Gründe. Einige Urlaubsorte haben spezielle Regeln eingeführt, um Natur, Menschen oder beides zu schützen. Wir zeigen Ihnen, wo Sie das Handtuch besser in der Tasche lassen – und warum diese Regelung oft mehr Sinn ergibt, als man auf den ersten Blick denkt.
1. Sardinien, Italien – Schutz für den Sand

Die Strände Sardiniens sind weltberühmt – feinster, weißer Sand und türkisblaues Wasser wie aus dem Katalog. Genau deshalb stehen sie auch unter besonderem Schutz. An Stränden wie La Pelosa (Stintino) ist es verboten, das Handtuch direkt auf den Sand zu legen. Warum? Der feine Sand ist extrem empfindlich und verschwindet jedes Jahr tonnenweise – mit den Handtüchern der Tourist:innen. Die Reibung trägt dazu bei, dass der Sand buchstäblich mitgenommen wird – entweder freiwillig oder in jeder Ritze der Strandtasche. Erlaubt sind nur spezielle Unterlagen wie Strohmatten oder Liegen mit Abstandshalter, damit der Sand nicht beschädigt oder weggekratzt wird. Vorsicht: Das nicht einhalten wird mit einem Bußgeld von 100 Euro geahndet.
2. Hawaii, USA – Die Schildkröten brauchen Ruhe

Auf den Inseln Hawaiis gibt es mehrere Strände, an denen das direkte Sitzen oder Liegen auf dem Sand eingeschränkt ist – besonders dort, wo Meeresschildkröten ihre Nester bauen oder sich sonnen. Der Kontakt mit Handtüchern oder Menschen kann die Tiere stören oder gar vertreiben. Zudem werden Nester oft übersehen und versehentlich beschädigt. An Stränden wie Laniakea Beach (Oahu) gilt: Abstand halten, lieber auf bereitgestellte Liegen oder abgegrenzte Bereiche ausweichen – und die Schildkröten einfach in Ruhe lassen. Falls Sie die Regeln nicht beachten, dürfte es nämlich ganz schön teuer werden. Das Nicht-Einhalten wird mit einem Bußgeld von 10.000 Dollar geahndet.
3. Mallorca, Spanien – Umweltschutz geht vor

Mallorca hat in einigen besonders belasteten Strandabschnitten Maßnahmen eingeführt, um die Erosion zu bekämpfen und die empfindliche Dünenlandschaft zu schützen. n Stränden wie Es Trenc oder Cala Mesquida gibt es inzwischen Abschnitte, wo das freie Lagern im Sand eingeschränkt oder verboten ist. Auch das Ablegen von Handtüchern ohne Unterlage kann geahndet werden – nicht aus Spaß an der Kontrolle, sondern um die natürliche Küstenstruktur zu erhalten. Tipp: In Naturschutzgebieten auf die Schilder achten – oder vorher online checken, welche Regeln gelten.
4. Thailand – Respekt vor Kultur und Natur

An einigen Stränden in Thailand, vor allem in Nationalparks oder auf kleineren Inseln wie Koh Similan oder Koh Phi Phi Leh, ist der Zugang streng reglementiert. Der Sand wird oft als schützenswertes Naturgut betrachtet – und die Behörden sind strikt, was das Ablegen von Handtüchern oder gar Picknickdecken angeht. Der Grund? Übernutzung durch Massentourismus. Viele Strände wurden in der Vergangenheit wegen Umweltschäden vorübergehend geschlossen. Deshalb gilt: Auf Bootstouren oder Ausflügen immer nachfragen, was erlaubt ist – und lieber auf der mitgebrachten Matte statt auf dem Sand chillen.
So absurd es zunächst klingt – das Handtuchverbot hat oft einen guten Grund. Es geht nicht darum, Tourist:innen zu ärgern, sondern darum, Natur und Tierwelt zu schützen oder einzigartige Küstenabschnitte für künftige Generationen zu bewahren.