Ein Klick, ein falscher Schritt und das letzte Foto ist geschossen. Die Jagd nach Likes und Anerkennung geht für manche Menschen so weit, dass sie für den perfekten Schnappschuss sogar ihr Leben riskieren. Wir zeigen die Orte, an denen ein Selfie zum tödlichen Risiko wird.
Jedes Jahr sterben Dutzende Menschen, weil sie für das vermeintlich perfekte Selfie zu weit gehen. Schluchten, Klippen, Wasserfälle und sogar Bahngleise: Orte, die eigentlich beeindruckende Natur- oder Kulturschauplätze sind, verwandeln sich in lebensgefährliche Bühnen. Für den Rausch nach Likes, Followern und digitalem Applaus gehen manche Menschen bis an ihre Grenzen – und darüber hinaus. Hier zeigen wir die Hotspots, an denen der Selfie-Wahn am häufigsten zur Todesfalle wird!
Norwegens Fjorde
Norwegens Fjorde sind legendär, die Aussichten unvergleichlich. Doch genau diese Schönheit zieht Selfie-Jäger an den Rand des Todes. Plattformen wie Trolltunga oder Preikestolen sind Foto-Magnete, doch sie sind nicht gesichert. Touristen legen sich für Fotos über den Abgrund und hängen an Kanten um spektakuläre Winkel einzufangen. Ein Fehltritt genügt, und die Natur schlägt gnadenlos zurück.
Himmelsleiter im Salzkammergut, Österreich
Auch in Österreich befindet sich ein gefährlicher Selfie-Hotspot. Die „Himmelsleiter“ im oberösterreichischen Dachsteinmassiv ist nichts für schwache Nerven. Auf schwindelerregender Höhe krallt man sich an den schmalen Sprossen fest, unter einem nur Luft und gähnender Abgrund. Doch das Konstrukt schwankt, die Hände zittern, und ein falscher Griff kann das letzte sein. Kein Wunder, dass Bergretter immer wieder Menschen bergen müssen, die sich überschätzt haben.
Cabo da Roca, Portugal
„Wo das Land endet und das Meer beginnt“ – so nennen die Portugiesen das Cabo da Roca, den westlichsten Punkt Europas. Atemberaubend? Ja. Aber auch tödlich gefährlich. Die schroffen Klippen ragen fast senkrecht aus dem Atlantik, während unberechenbare Windböen über die Felsen peitschen. Touristen posieren mit Selfiestick direkt an der Abbruchkante – immer wieder mit fatalem Ausgang.
Hanoi Train Street, Vietnam
Mitten in Hanois Altstadt gibt es eine Gasse, so schmal, dass ein Zug gerade noch hindurchpasst. Links und rechts: Cafés, Souvenirshops, Wohnhäuser. Und mittendrin: Selfie-Jäger, die sich dicht an die Gleise drängen, während ein donnernder Zug vorbeirauscht. Der Nervenkitzel ist groß – doch die Gefahr ebenso. Schon wenige Sekunden Ablenkung können hier das Leben kosten. Behörden haben die Straße immer wieder mal sperren lassen, doch das Spektakel zieht Touristen weiter an.
Harihar Fort, Indien
Das Harihar Fort ist ein Magnet für Abenteuerlustige. Die steile Treppe ist in den Fels geschlagen, ihre Stufen sind unregelmäßig und rutschig, an manchen Stellen kaum 30 Zentimeter breit. Trotzdem balancieren Touristen für Selfies auf den Kanten, die hunderte Meter tief in die Schlucht fallen. Die moosigen, glitschigen Stufen fordern immer wieder Opfer. Ein Selfie hier ist nichts für Zitterhände.
Pedra do Telégrafo, Brasilien
Die Pedra do Telégrafo nahe Rio de Janeiro ist ein Instagram-Klassiker: Fotos zeigen Menschen, die scheinbar über einem tödlichen Abgrund baumeln. In Wirklichkeit liegt unter dem Felsvorsprung ein Plateau, das die Illusion ungefährlich macht. Doch viele geben sich nicht mit der Täuschung zufrieden – sie klettern weiter hinaus und suchen „echte“ Lebensgefahr.
Iguazú-Wasserfälle, Südamerika
An der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien stürzen die gigantischen Iguazú-Fälle in die Tiefe. Manche drängen sich bis an die glitschigen Ränder, um die tosenden Wassermassen perfekt im Hintergrund einzufangen. Doch die Gischt macht alles spiegelglatt: ein falscher Schritt und man wird von der Strömung erfasst.