Österreichs Spitzensport zittert vor der nächsten Doping-Bombe. Im Prozess um Ex-Sportmanager Matschiner tauchen neue Namen auf.
Donnerstag, Wiener Landesgericht, Verhandlungssaal 203. Auftakt zum Dopingprozess um Stefan Matschiner. Der ehemalige Sportmanager lässt tief in die Doping-Praktiken im heimischen Spitzensport blicken. Mit markigen Sprüchen wie „Doping gehört zum Tagesablauf wie das Frühstück“ lässt Matschiner aufhorchen. Seit der gebürtige Oberösterreicher vor Gericht aus der Schule plauderte, herrscht in der Sportwelt großes Zittern.
Was wird im Zuge des Prozesses, der am 11. Oktober fortgesetzt wird, alles ans Tageslicht befördert? Wen zieht Matschiner mit seinen Aussagen mit in den Dopingsumpf? Immerhin bekannte er sich schuldig, Sportler jahrelang mit Dopingsubstanzen versorgt zu haben. Und schon machen neben den bekannten Personen wie Bernhard Kohl (Rad), Christian Hoffmann (Skilanglauf) und Lisa Hütthaler (Triathlon) neue Namen die Runde.
Rechnungen für „Trainingsplan-Erstellung“
Sie
alle stammen aus Unterlagen, die bei Matschiners Verhaftung vor rund einem
Jahr beschlagnahmt wurden. Unter dem Titel „Erstellung Trainingsplan“ wurden
Rechnungen sichergestellt, die auf die ehemaligen Radsportler Gerrit
Glomser, Michael Weiss, Christian Pfannberger und Josef Kugler ausgestellt
wurden. Weiters findet sich der Name von Leichtathletin Bettina
Müller-Weissina. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
Aufklärungsbedürftig sind auch die unterschiedlichen Aussagen von Kohl und Matschiner. Kohl belastet seinen Ex-Manager schwer. Er behauptet, auch nach Inkrafttreten des Anti-Doping-Gesetzes (1. August 2008), wonach Blutdoping strafrechtlich verfolgt wird, von Matschiner gedopt worden zu sein – am 24. September 2008. Matschiner bestreitet das.