Rapid und Blau-Weiß Linz lieferten sich ein Duell mit offenem Visier und unzähligen Chancen, müssen sich schlussendlich aber mit einem für beide enttäuschenden 1:1 zufrieden geben. Trotz früher Führung bleiben die Wiener weiter sieglos.
Nach nur wenigen Sekunden jubelten die Rapidler erstmals, weil Matthias Seidl einnetzte, doch die Ernüchterung folgte umgehend: Der Ball sprang ihm davor ganz klar auf die Hand.
Doch die Wiener konnten den Druck danach aufrechterhalten und gingen so per Kopfball von Nenad Cvetkovic (16.) nach einem Eckball von Seidl in Führung. Sein emotionaler Torjubel zeigte, wie viel Ballast auf den Schultern der Spieler ruht.
(Baby-)Boom! Traumtor zum Linzer Ausgleich
Die Linzer spielten aber ebenfalls gefällig mit und ihre Antwort ließ nicht lange auf sich warten - und was für eine Antwort es war. Der andere Seidl-Bruder, Simon, konnte den Ball am Strafraum behaupten, spielte zurück auf Christopher Cvetko, der sich aus 20 Metern ein Herz fasste und per Schlenzer ins Kreuzeck traf (29.)! Und auch hier konnte in den Torjubel hineininterpretiert werden, denn im Hause Cvetko steht Nachwuchs an - im Jänner ist es soweit!
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Der offene Schlagabtausch aus Hälfte eins ging im zweiten Abschnitt nahtlos weiter, nur ohne frühen Torjubel. In der 58. Minute scheiterte Louis Schaub aber alleine vor Keeper Viktor Baier. Nur drei Minuten später hatte wiederum Shon Weissman eine Topchance für Blau-Weiß.
Es war ein Hin und Her, bei dem beide Teams - in Grün-Weiß mehrfach Schaub - die Führung am Fuß hatten.
Schlussendlich müssen beide Teams enttäuscht sein, immerhin wäre das Spiel zu gewinnen gewesen und ein Punkt nutzt weder dem Linzer Tabellenschlusslicht, noch den am Rande der Top sechs befindlichen Wienern - sie hatten obendrein die größeren Chancen vorzuweisen.
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Cvetkovic sieht Kulovits als richtige Wahl
Eine kleine Überraschung lieferte Torschütze Nenad Cvetkovic im Interview hat dem Spiel. Obwohl Rapid unter Interimstrainer Stefan Kulovits nur einen Punkt in vier Spielen holte, nannte der Innenverteidiger die "Kampfgelse" als den richtigen Trainer für Rapid, weil er ein "echter Rapidler ist".
Schaub war hingegen "enttäuscht, weil da heute mehr möglich war". "Es tut halt weh", wenn die Chancen nicht reingehen. "Die Pause kommt zum richtigen Zeitpunkt jetzt", so Schaub. "Mir tut es auch heute extrem Leid fürs Trainerteam. Man sieht, dass wir anders auftreten, aktiver sind, sie geben sich viel Mühe, arbeiten viel aus und wir setzen auch viel um. Man hat gesehen, dass er [Kulovits, Anm.] einiges bewegen kann und ich kann mir gut vorstellen, dass er auch Trainer bleibt", bließ Schaub in ein ähnliches Horn wie sein Teamkollege.
Stefan Kulovits selbst meinte über seine Zukunft: "Was sein könnte, damit habe ich aufgehört. Ich kann es nur mit Ergebnissen beeinflussen, alles andere liegt nicht in meiner Hand."