Nach dem verpatzten Europacup-Auftritt schießt der LASK die WSG Tirol mit 6:0 ab und freut sich über einen Auftakt nach Maß in der Quali-Gruppe.
Der LASK hat sich den Frust nach dem enttäuschenden Auftritt im Europacup am Donnerstag von der Seele geschossen. Die Athletiker fertigten im ersten Spiel der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga WSG Tirol am Sonntag in Pasching mit 6:0 (3:0) ab und übernahmen damit auch gleich einmal die Tabellenführung, einen Zähler vor dem Oberösterreich-Rivalen SV Ried. Die Truppe von Trainer Andreas Wieland tankte damit auch Selbstvertrauen für das Rückspiel gegen Slavia Prag.
Da gilt es am Donnerstag im zweiten Teil des Europa-Conference-League-Achtelfinales gegen den tschechischen Serienmeister in St. Pölten einen 1:4-Rückstand wettzumachen. Der anstelle von Thomas Goiginger in die Startelf gerückte Keita Nakamura (9.) leitete den Sieg vor 4.000 Fans früh ein, Florian Flecker legte noch in Hälfte eins einen Doppelpack (26., 41.) nach. Nach Wiederbeginn trugen sich auch noch Peter Michorl (52.), der offensiver als zuletzt agierte, und Alexander Schmidt (73.) und neuerlich Nakamura (88.) in die Schützenliste ein. Flecker bereitete auch zwei Tore vor, war damit die herausragende Figur in der Raiffeisen Arena.
Im Gegensatz zur Partie in der Eden Arena vor drei Tagen waren die Linzer von Beginn an gut in der Partie drinnen, aggressiv und hatten viel Zug zum Tor. Schon in der 4. Minute war Ferdinand Oswald bei einem Michorl-Schuss voll gefordert. Fünf Minuten später rechtfertigte Nakamura seine Aufstellung, ging mit einem Haken leicht an Koch vorbei und traf aus 15 Metern. Flecker hatte den Assist gegeben, war damit an allen drei Toren in der ersten Hälfte beteiligt. Das 2:0 machte der 26-jährige Steirer mit links nach einem idealen Michorl-Lochpass, vor dem 3:0 erkämpfte er im Duell mit Maxime Awoudja den Ball und bezwang Oswald mit einem Schuss ins lange Eck.
Gleich darauf ließ Nakamura eine tolle Volleychance liegen (42.) und Oswald konnte sich noch einmal bei einem Michorl-Abschluss auszeichnen (45.). WSG-Coach Thomas Silberberger war sichtlich verärgert, sein Dreifachtausch zur Pause änderte aber wenig am Spielgeschehen, auch wenn Awoudja bei einem Kopfball die erste Möglichkeit der Gäste vorfand (48.). Tore fielen weiter nur auf der anderen Seite. Nach schöner Balic-Vorarbeit traf Michorl, Kofi Schulz konnte für den geschlagenen Oswald nicht mehr entscheidend klären.
Zudem beförderte "Joker" Schmidt den Ball mit einer Direktabnahme vom Elfer nach Flecker-Hereingabe in die Maschen. Und Nakamura musste nach Schmidt-Vorarbeit nur noch ins leere Tor vollenden. Der erst zweite Sieg im siebenten Pflichtspiel im Jahr 2022 war somit ein imposanter. Gegen die WSG konnten die zu Hause mittlerweile fünf Ligaspiele unbesiegten Linzer nach dem 1:1 in Innsbruck drei Saisonduelle (inklusive Cup-Achtelfinale) gewinnen.
Positiv war auch, dass Sascha Horvath nach seiner Erkrankung ein Comeback (ab der 59. Minute) gab. Der in Prag wegen Übelkeit ausgetauschte Philipp Wiesinger benötigte gar kein Pause, war von Beginn an Teil der Innenverteidigung. Die WSG hat als Vorletzter nur noch vier Punkte Luft zu Schlusslicht Altach.