Rapid muss sich Meister Salzburg in einer hitzigen Partie der Bundesliga-Meistergruppe mit 0:3 geschlagen geben. Die Hütteldorfer liegen im Titelkampf nun schon sieben Punkte hinter Salzburg.
Spitzenspiel mit einem souveränen Sieger: Salzburg gewinnt den Hit in Hütteldorf nach langer Überzahl mit 3:0, stürmt in Richtung 8. Meistertitel in Serie. Die Bullen liegen nach dem 11. Sieg im 12. Spiel des Jahres 2021 (neuer Rekord) nun sieben Punkte vor Verfolger Rapid, das die erste Heimniederlage des Jahres kassierte. Die Treffer markieren Ramalho und Adeyemi mit einem Doppelpack in der Nachspielzeit. Rapid, ab der 46. Minute in Unterzahl, blieb in der gesamten Partie ohne einzigen Torschuss. So kann man nicht Meister werden …
Harter Zusammenprall schockt Rapid
„Never change a winning team.“ Salzburg beherzigte diese These, Bullen-Coach Marsch schickte die selbe Elf wie beim 3:1 zuletzt gegen Sturm ins Spitzenspiel. Sein Gegenüber, Kühbauer, wechselte ein Mal - trotz des 8:1 vergangene Woche beim WAC: Arase ersetzte Schick am linken Flügel.
Nach drei Minuten musste Kühbauer seine Aufstellung beinahe über den Haufen werfen: Stojkovic und Kara krachten mit den Köpfen zusammen, beide blieben benommen am Rasen liegen und mussten minutenlang behandelt werden. Beide Spieler konnten zunächst weitermachen, Kara nach einer Platzwunde nun mit Turban. Nach rund einer Viertelstunde signalisierte Stojkovic dann doch: Es geht nicht weiter. Schick kam rein.
Ramalho schießt überlegene Bullen in Front
Da war das Spiel längst in Gange. In einer hitzigen, intensiven Anfangsphase begann Salzburg druckvoller. Erste Chance in Minute 2: Data köpfte vorbei. Besser machte es der Liga-Toptorschütze neun Minuten später: Nach Lochpass von Berisha netzte Daka zum vermeintlichen 1:0. Doch Referee Schüttengruber entschied auf Abseits - Fehlentscheidung! Die Salzburger ließen sich davon aber nicht beirren, blieben die klar tonangebende Mannschaft. Erst vergab Wöber noch, scheiterte an Strebinger (27.).
In Minute 36 war es dann soweit: Nach Ecke von Junuzovic köpfte Mwepu die Kugel an die Latte, den Abpraller stocherte Ramalho über die Linie. 1:0 Salzburg, absolut verdient. Wo war Rapid? Die Wiener taten sich gegen das brutale Pressing der Bullen schwer, waren in der Offensive überhaupt nicht vorhanden. Bilanz zur Pause? Kein einziger Torschuss. Weil Daka in der Nachspielzeit drüber schoss, blieb es zur Pause beim hochverdienten 1:0 für die Gäste.
Hofmann sieht direkt nach Wiederanpfiff Rot
Rapid war nun gefordert. Doch nur 28 Sekunden nach Wiederanpfiff war das Spiel quasi vorendschieden. Hofmann vertändelt den Ball gegen Daka, legt den Goalgetter um - Torraub und Rot, Rapid ab sofort in Unterzahl. Den anschließenden Freistoß setzte Junuzovic an die Latte (47.). Kurz darauf setzte sich Berisha am Flügel durch, passte auf Aaronson - doch Barac rettete für den geschlagenen Strebinger auf der Linie (52.). Vier Minuten später der nächste Hochkaräter: Berisha zog aus der Drehung ab, Keeper Strebinger hielt (56.).
Das 2:0 schien nur noch eine Frage der Zeit. Doch weil auch Aaronson (73.) scheiterte und ein reguläres Mwepu-Tor fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt wurde (80.), blieb es bis zum Schluss eng. Erst in der Nachspielzeit machten die Bullen den Deckel drauf: Der eingewechselte Adeyemi schnürte einen Doppelpack (93., 95.). Salzburg jubelt, Rapid muss sich aus dem Titel-Rennen verabschieden. Der Meisterkampf wird nun wie in den vergangenen Jahren zur One-Club-Show.
Philipp Scheichl