ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick stellte am Dienstag seinen Kader für die WM-Qualifikationsspiele gegen Zypern (3. September, Linz) und Bosnien (6. September) vor und teilte kräftig aus.
Als die Kameras des ORF abgeschaltet waren, schlug Rangnick ernste Töne an – und teilte kräftig gegen Österreichs Spitzenklubs aus.
- Rangnick kündigt Wechsel von ÖFB-Star an
- Das ist Rangnicks Truppe für WM-Quali-Doppel
- Samba-Schock: Ancelotti pfeift auf Real-Stars & Neymar
Kritik an Salzburg und Sturm
Rangnick legte los: "Sehr, sehr schade und bedauerlich für Österreich und mich als Teamchef, dass keine Mannschaft in der Champions League spielt. Das Bemerkenswerte an diesen beiden Duellen ist, dass Brügge gegen Salzburg mit sechs Belgiern gespielt hat. Abgesehen von Vanaken ist von denen keiner im erweiterten Kader belgischen Nationalmannschaft. Salzburg hat mit zwei Österreichern gespielt. Zahlenverhältnis 6 zu 2. Die belgische Liga ist ähnlich wie die österreichische auch eine Ausbildungsliga."
"Die Zahlenverhältnisse sind bemerkenswert"
Auch gegenüber Meister Sturm fand Rangnick deutliche Worte: "Bei Bodö waren neun von elf Spielern in der Startformation Norweger. Kein einziger dieser neun ist im engsten Kader der norwegischen Nationalmannschaft. Sturm hat mit zwei Halb-Österreichern dagegen gespielt. Karic hat sich entschieden, dass er perspektivisch für Bosnien spielen würde. Grgic hat sich entschieden, dass, wenn er dann irgendwann einmal nominiert wird, gerne für Kroatien spielen möchte. Aber die Zahlenverhältnisse sind bemerkenswert."
Nicht gut genug
Eine mögliche Erklärung für den ÖFB-Teamchef: "Die Frage stellt sich dann: Warum ist das so? Es gibt dann nur zwei Erklärungen: Trainer wollen gewinnen, die stellen ihre besten Spieler auf. Für mich ein logischer Ansatz. Dann sind offensichtlich die Österreicher, die nicht zum Einsatz kommen, nicht gut genug. Oder die Norweger oder Belgier haben in der Breite noch mehr Qualität, als wir es haben. Für mich ist es nicht logisch, dass neun Norweger gegen zwei Österreicher 5:0 gewinnen. Und wenn wir ehrlich sind, das Spiel hätte auch höher ausgehen können."