Nach dem 3:1-Hinspielsieg im Europacup-Play-off reist der LASK mit Respekt zum Rückspiel nach Wien. Rapid setzt auf den Heimvorteil und kämpft gegen das drohende Saison-Aus.
Mit einem klaren 3:1 im Hinspiel hat sich der LASK eine starke Ausgangslage geschaffen. In Linz bleibt man dennoch vorsichtig. "Das Spiel am Sonntag beginnt wieder bei null", sagte Trainer Maximilian Ritscher. Das Rückspiel im Play-off-Finale um das letzte Europacup-Ticket findet am Sonntag in Wien statt (17:00 Uhr, live auf Sky & Sport24-Liveticker).
Schwacher Auftritt in Linz
Rapid tat sich in Linz schwer. Schon früh brachte Robert Zulj (5.) die Gastgeber in Führung. Ein Foul-Elfmeter brachte durch Kapitän Matthias Seidl (26.) den kurzzeitigen Ausgleich, doch der LASK ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Nach der Pause dominierte das Heimteam das Geschehen.
Die Gäste fanden kaum ein Mittel gegen die entschlossenen Linzer. "Wir waren auf die starken Phasen des LASK nicht vorbereitet", gestand Verteidiger Nenad Cvetkovic. Spätestens nach Coulibalys Treffer zum 2:1 (66.) war der Druck zu groß, in der Nachspielzeit erhöhte Zulj sogar noch auf 3:1.
LASK zufrieden – aber vorsichtig
Trotz des klaren Ergebnisses wollte Trainer Ritscher keinen Übermut aufkommen lassen. "Wir spielen nie auf Abwarten", erklärte er. Auch Tormann Tobias Lawal lobte den Auftritt: "Die zweite Halbzeit war ein echt cooler Auftritt von uns." Er selbst hatte in der ersten Halbzeit mit einem Fehler zum zwischenzeitlichen 1:1 beigetragen, rettete aber später gegen Guido Burgstaller.
Ritscher feierte als Interimscoach seinen fünften Sieg im achten Spiel. Besonders erfreulich: Es war der erste gegen einen "großen" Gegner. Wer den LASK kommende Saison übernimmt, ist laut Verein noch offen.
Kulovits setzt auf Kulisse
Bei Rapid sprach Trainer Stefan Kulovits Klartext. "Es gibt so Spiele, wo du akzeptieren musst, dass nichts mehr geht", sagte er. Dass man in Linz nicht mindestens ein 1:2 über die Zeit bringen konnte, wurmt ihn. Trotzdem glaubt er an die Wende: "Ich habe in der Kabine die Glaubensfrage gestellt: Wer nicht mehr dran glaubt, soll aufstehen. Keiner ist aufgestanden."
Ein Hoffnungsträger ist das Heimstadion in Hütteldorf. "Wir wissen, was in St. Hanappi möglich ist", so Kulovits. Auch beim Gegner ist man sich der Atmosphäre bewusst. "Rapid wartet dort mit dem Zwölften Mann. Wir müssen mehr als heute vorbereitet sein", meinte Doppeltorschütze Zulj.
Letzter Auftritt auf der Trainerbank
Das Rückspiel könnte für beide Trainer ein Schlusspunkt sein. Während bei Rapid bereits klar ist, dass Peter Stöger übernimmt, ist die Nachfolge in Linz offen. Der neue Coach soll die Mannschaft im besten Fall schon im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League betreuen – Termin: 24. Juli.