Bayern-Ikone könnte bald für die Bullen auflaufen.
Sturm Graz kann im spannendsten Finish seit Jahren als einzige Mannschaft aus eigener Kraft Meister werden. Das spricht für den Titelverteidiger, aber nicht für die Konkurrenten. Denn Sturm verlor im Herbst seine sportliche Leitung, zuerst Sportchef Andreas Schicker, dann Trainer Christian Ilzer, verkaufte im Jänner für insgesamt 15 Millionen Euro Torjäger Mika Biereth und Verteidiger Jusuf Gazibegovic und blieb dennoch vorne. Obwohl Biereths Nachfolger, der Ex-Rapid-Reservist Fally Mayulu, ein Flop war. Wirklich ausnutzen konnte das in der Meistergruppe niemand. Das kann man nicht der Wiener Austria und Cupsieger Wolfsberg vorwerfen, die mehr erreichten, als ihnen zu Saisonbeginn alle zutrauten, aber sehr wohl Red Bull Salzburg und Rapid.
Stöger: Zuerst Sky, dann Rapid
Die Trainerentscheidung bei Grün-Weiß soll in der Zielgeraden sein, wurde noch nicht offiziell, weil Peter Stöger Samstag für Sky Austria in der Grazer Merkur Arena im Einsatz ist, er als Sportchef Admira noch das letzte Zweitligaspiel gegen Absteiger Horn über die Bühne bringen will. Die Kaufoption für den kroatischen Stürmer Dion Beljo wird nicht gezogen, er soll nochmals ein Jahr von Augsburg ausgeliehen werden. Ercan Kara hat keine guten Karten, in Hütteldorf zu bleiben, außer Samsunspor verlangt keine Ablöse.
Salzburg sucht neuen Chef in der Kabine
Und Salzburg? Sportchef Rouven Schröder kündigte schon an, den Kader groß umzubauen. Das klingt nicht wirklich vertrauenserweckend, wenn man an die von ihm verantwortete Wintertransferzeit denkt. Der Belgier Yoube Vertessen zeigte mit fünf Toren und zwei Assists zwar gute Ansätze, nicht mehr. Karim Onisiwo brachte zu wenig, ganz zu schweigen von Abwehrspieler Maximilian Caufriez. Salzburg hatte die schwächste Mannschaft seit dem Einstieg von Red Bull. Um das zu reparieren, müssen Toptransfers gelingen. Ein gut gemeinter Tipp an die Chefetage: Bemüht Euch intensiv um die Bayern-München-Legende Thomas Müller. Er wäre auch mit 35 die Persönlichkeit, die Salzburg nicht hat, aber dringendst braucht. Die mitreißen kann, Chef in der Kabine ist. Seine Bayern-Zeit endet nach der Klub-WM in den USA, an der auch Salzburg teilnimmt.
Verpflichtung in Müller-Poker einzusteigen
Bisher bekundeten Bayerns Partnerklub aus der Major Soccer League, Los Angeles, Porto Alegre aus Brasilien, Fiorentina und Fenerbahce Istanbul Interesse an Müller. Warum nicht Salzburg? Finanziell leisten könnte sich Salzburg den ablösefreien Müller allemal. Christoph Freund, Bayerns Sportchef, würde bei Müller sicher ein gutes Wort für seinen Ex-Klub Salzburg einlegen. Müllers Wohnort Otterfing liegt nur 121 Kilometer von Salzburg entfernt. Ein Spieler, der in 751 Spielen für Bayern 248 Tore erzielte, zweimal die Champions League gewann, 13-mal deutscher Meister war, sechsmal Pokalsieger, 2014 Weltmeister mit Deutschland, würde Salzburg entscheidend besser, viel attraktiver machen. Daher ist es geradezu eine Verpflichtung, intensiv in das Werben um Müller, der seine Zukunft noch offen ließ, einzusteigen.