Er gehörte zu den absoluten Kult-Trainern. Und landete am Campingplatz.
Den älteren Semestern ist er definitiv ein Begriff: Werner Lorant. Als Spieler kickte er jahrelang in der deutschen Bundesliga. Als Trainer gelang ihm dieses Kunststück mit 1860 München. Von 1992 bis 2001 stand er beim Traditionsverein an der Seitenlinie, führte diesen aus Liga drei bis ins Oberhaus.
Er selbst wurde dabei zur Kultfigur, mit den Wutausbrüchen, den Klartext-Interviews. Seither jedoch ist viel Zeit vergangen: Lorant tingelte nach seinem Ende bei 1860, das mittlerweile viertklassig ist, durch die Welt. Er war in der Türkei, in Zypern, Südkorea, China oder der Slowakei. Der Erfolg aber wollte sich nicht mehr einstellen.
Vom Fußball auf den Campingplatz
Heute lebt der 68-Jährige, unter dem Peter Pacult einst Assistent in München war, im oberbayrischen Waging am See - weit weg von der schillernden Fußball-Welt. Ganz kam er vom runden Leder trotzdem nicht los, wie er in einer ARD-Reportage über gefallene Traditionsvereine zeigte. Einmal pro Woche gibt er seine Erfahrung den Kindern des Campingplatzes weiter, auf dem er selbst lebt.
2011 musste Lorant aus seinem Haus in Dorfen ausziehen, genießt nun in einer der Ferien-Wohnungen seine Pension. Groll hegt er deswegen nicht. "Schauen Sie sich um: Ich wohne direkt am Wasser mit Blick auf die Berge - etwas Schöneres gibt es nicht", sagte er im November 2016 der Sport Bild.