Terror-Anschlag

Schweden-Trainer: "In was für einer Welt leben wir?"

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Der gewaltsame Tod von zwei ihrer Fans hat Schwedens Fußball-Nationalspieler und ihren Trainer Janne Andersson am Montagabend in Brüssel emotional schwer getroffen 

. Er habe die Information in der Pause des EM-Qualifikationsspiels gegen Belgien in der Österreich-Gruppe F auf dem Weg in die Umkleidekabine erhalten, sagte Andersson. "Wir waren uns hundertprozentig einig, dass wir aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien nicht weitermachen wollten."

Wie das schwedische Fernsehen SVT berichtete, wurde das Team, das so wie die schwedischen Fans nach dem Abbruch der Partie bis kurz vor Mitternacht im König-Baudouin-Stadion bleiben musste, in der Nacht per Charterflieger ausgeflogen. Die schwedischen Fußball-Fans wurden zu ihren Hotels eskortiert. Ihnen wurde nahegelegt, keine schwedischen Flaggen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Gleichzeitig erhielten sie das Angebot, bei ihrer Rückreise zum Flughafen eskortiert zu werden.

"Ich werde so traurig"

Am Montagabend waren in Brüssel zwei schwedische Anhänger erschossen sowie eine weitere Person verwundet worden. Der mutmaßliche Täter Abdesalem L. sei bei seiner Verhaftung am Dienstag von der Polizei angeschossen worden und kurz darauf verstorben, meldeten belgische Medien mit Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Das Qualifikationsspiel zur EM 2024 in Deutschland wurde nach Rücksprache mit beiden Teams und den Sicherheitsbehörden beim Stand von 1:1 nach der ersten Hälfte abgebrochen. Der Tatort liegt nur rund fünf Kilometer vom König-Baudouin-Stadion entfernt. "In was für einer Welt leben wir?", sagte Andersson. Und weiter: "Ich werde so traurig. Als Schwede... tut es mir sehr leid. In der Pause sollte ich mich gut mit den Spielern unterhalten, aber als ich das hörte, fing ich fast an zu weinen."

Schwedens Kapitän Victor Lindelöf begründete den Spielabbruch auch damit, dass Belgien - so wie Österreich - bereits für die EM qualifiziert sei und man selbst darauf keine Chance mehr habe. "Daher sehe ich keinen Grund zu spielen. Wir wollten hier sofort Kontakt zu Familie und Freunden aufnehmen, um zu sehen, ob es ihnen gut geht", sagte der Abwehrspieler von Manchester United. Ihr Sicherheitsteam habe sie beruhigt und erklärt, dass das Stadion der sicherste Ort in Brüssel sei. "Wir haben uns hier sicher gefühlt", sagte Lindelöf.

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