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Manuela Zinsberger und Laura Wienroither peilen den erstmaligen Sprung ins Finale der Frauen-Fußball-Champions-League an.

Teil eins des Halbfinal-Duells von Arsenal mit dem VfL Wolfsburg steigt am Sonntag (15.30 Uhr/live DAZN) vor mehr als 10.000 Zuschauern auf deutschem Boden. Die Voraussetzungen für die Engländerinnen sind allerdings alles andere als gut. Für sie setzte es am Mittwoch einen herben Dämpfer in der Liga und die Personalprobleme wurden auch noch einmal größer.

Ausgerechnet in der heißen Saisonphase gehen den weiblichen "Gunners" allmählich die Topspielerinnen aus. Seit Mittwochabend neu auf der Ausfall-Liste befindet sich Englands Teamkapitänin Leah Williamson, die bei der bitteren 0:1-Niederlage bei Super-League-Tabellenführer Manchester United am Knie verletzt früh ausgewechselt werden musste. Nicht allzu lange davor war das Saisonende von Mittelfeld-Ass und Kapitänin Kim Little bekannt geworden. Und all das nachdem sich mit Beth Mead und Vivianne Miedema zwei Stürmer-Stars noch im vergangenen Jahr einen Kreuzbandriss zugezogen hatten.

"Wenn du in ein Halbfinale reingehst, reißt du dir den Arsch auf, egal wie viele Spielerinnen verletzt fehlen oder wie viele Spiele du davor verloren hast", versuchte Zinsberger das Negative wegzuwischen. Beinahe hätte die ÖFB-Teamtorfrau im Duell mit ManUnited in der Schlussphase nach einer Standardsituation mit einem Volley noch den Ausgleich erzielt. Da es daraus nichts wurde, sind die Hoffnungen auf den Meistertitel gesunken. Der Dritte hat jetzt sechs Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Manchester (44), aber ein Spiel weniger ausgetragen. Dazwischen liegt auch noch Chelsea (40), der Titelverteidiger hat aber zwei Spiele weniger absolviert.

Zinsberger träumt von Premiere

In der "Königsklasse" ist Arsenal erstmals seit 2013 wieder unter den letzten vier. Damals kam ausgerechnet gegen Wolfsburg mit 0:2 (heim) und 1:2 (auswärts) das Aus. In der vergangenen Saison waren die Wolfsburgerinnen schon im Viertelfinale der Stolperstein, damals gab es ein 1:1 (heim) und 0:2 (auswärts). Ein neuerliches bitteres Ende wollen Zinsberger und Co. diesmal tunlichst vermeiden. "Wenn wir wirklich ins Finale einziehen, das wäre natürlich atemberaubend", betonte Zinsberger.

2019 wurde ihr der Einzug ins Endspiel im Dress des FC Bayern noch verwehrt. Im Gegensatz zum verlorenen Halbfinale gegen den FC Barcelona (Ersatz) dürfte die Niederösterreicherin, die bei den jüngsten beiden ÖFB-Länderspielen im April aus privaten Gründen gefehlt hatte, diesmal eine tragende Rolle auf dem Platz spielen. "Wolfsburg ist ein Topteam mit viel individueller Qualität", ist sich Zinsberger bewusst. Wenn man ins - am 3. Juni in Eindhoven angesetzte - Finale einziehen wolle, müsse man aber einfach alle Gegner bezwingen.

"Grundsätzlich denke ich, dass es eine große Favoritenrolle nicht mehr gibt. Da geht es 'all in oder nothing'", verlautete die 27-Jährige. Eine gute Chancenverwertung sowie kompakte Defensivleistung seien nötig. "Auf das wird es ankommen, die bessere Tagesverfassung wird entscheidend sein." Auch Rechtsverteidigerin Wienroither darf sich Hoffnungen auf die Startelf machen. Gegen ManUnited wurde sie zur Pause ausgetauscht.

Wolfsburg kommt mit viel Selbstvertrauen

Auch Wolfsburg, das am 1. Mai im Rückspiel vor mehr als 42.000 Fans im Londoner Emirates Stadium zu Gast sein wird, kann nicht aus dem Vollen schöpfen. Lena Lattwein fehlt, der Einsatz von Alexandra Popp und Marina Hegering ist fraglich. Das Selbstvertrauen stimmt bei den Deutschen nach dem 5:0 im Cup-Halbfinale gegen die Bayern sowie dem Mittwoch-3:0 bei Duisburg samt vorläufiger Rückkehr an die Liga-Spitze.

Arsenal ist eines von acht Teams, das die "Königsklasse" bereits gewinnen konnte, 2007 allerdings noch den CL-Vorgängerbewerb UEFA Women's Cup. Wolfsburgs Triumphe (2013 und 2014) liegen auch lange zurück. Das Halbfinale wird am Samstag mit dem Gastspiel des FC Barcelona bei Chelsea eröffnet.

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