ÖFB-Legionär verdient seit über einem Jahr sein Gehalt in Zypern und kennt die Liga. Vor dem Quali-Showdown gegen die Kicker von der MIttelmeer-Insel sprach der ehemalige Junioren-Teamspieler über das Spiel.
Im September 2024 überraschte Marco Krainz die Fußball-Insider mit seinem Wechsel nach Zypern. Nach fast drei Jahren bei BW Linz wurde der Vertrag des Mittelfeldspielers nicht verlängert und er entschied sich für den Schritt ins Ausland.
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"Jeder junge Spieler hat eines Tages den Traum, im Ausland Fußball spielen zu können. Für mich hat sich das eben so ergeben und im Nachhinein kann ich sagen, dass es ein absoluter Glücksgriff war."
Auch wenn der 28-Jährige mit Enosis Neon Paralimni derzeit im Abstiegskampf steckt, war die für viele exotisch wirkende Destination ein absoluter Glücksgriff. Denn unter dem im Herbst entlassenen Trainer Damir Canadi wurde Krainz zum absoluten Leistungsträger des kleinen Vereins im Westen der Insel.
"Hätte ich nicht geglaubt"
"Wenn mir das wer vor zwei Jahren gesagt hätte, ich hätte es nicht geglaubt", gibt der Kicker zu. Doch nicht nur sportlich konnte er sich auf der Mittelmeerinsel durchsetzen. Er fand auch noch sein großes Glück. Er hat mittlerweile mit Freundin Valentina, einer geborenen Zypriotin, auch privat sein Glück gefunden. "Im Fußball läuft es manchmal so. Ich bin so froh und wir ergänzen uns sehr gut."
"Ich bin positiv überrascht vom zypriotischen Fußball. Hier wird noch mehr gespielt. Dafür ist die Gangart nicht ganz so hart, wie etwa in der Bundesliga", gibt Krainz einen Einblick und konnte sich mittlerweile selbst davon überzeugen, dass die Liga international unterschätzt ist.
Auch deshalb haben sich seine Zukunftspläne schon ein wenig geändert. Auch wenn er in Paralimni hoch angesehen ist, träumt er davon, bei einem größeren Verein auf Zypern andocken zu können, auch ein Wechsel in ein anderes Land ist für den 28-Jährigen nicht ausgeschlossen.
Zypern liebt Fußball
Doch während der Vereinsfußball in Zypern mit aufstrebenden Vereinen, wie dem FC Pafos in der Champions League, die Leidenschaft des Volkes weckt, steckt die Nationalmannschaft in der Krise, wie Krainz erklärt: "Die Leute hier sind extrem fußballfanatisch, allerdings beruht sich das auf den Vereinsfußball und nicht auf das Nationalteam. Das hängt auch damit zusammen, dass dort der Erfolg größtenteils ausbleibt."
Zuletzt konnte man zwar zu Hause in Larnaka gegen Rumänien und Bosnien Achtungserfolge erzielen, dennoch bleibt der Zuspruch aus. Gegen das ÖFB-Team tritt man im modernsten Stadion der Insel, der Alphamega Arena in Limassol, an. Weil so wenige Fans kommen, bekamen unsere Fans ein weiteres Kontingent von 1.200 Karten zugesprochen.
Die Ausgangslage vor dem Spiel ist für den Paralimni-Leader trotz des knappen 1:0-Siegs der Rangnick-Elf im Hinspiel klar. "Im Hinspiel hat das Team keine gute Leistung gezeigt. Das darf nicht noch einmal passieren. Dann hat Zypern allerdings nicht den Hauch einer Chance", sieht er einen ganz klaren Favoriten.
Vier Österreicher auf Zypern
Auch innerhalb seiner Mannschaft hat die Partie noch nicht viel Beachtung. Mit Manuel Kuster, Emanuel Sakic, Marcel Canadi und Krainz stehen vier ÖFB-Legionäre im Kader, dennoch wird man sich nach dem Showdown am Samstag im Scherz darüber austauschen, aber "das zeigt einfach, dass das Nationalteam nicht den Stellenwert hat."
Dennoch schickt er eine Warnung an Rangnick & Co., die sich die ganze Woche über in Pafos auf das Spiel vorbereitet haben. Krainz: "Die Zyprioten spielen schönen Fußball, das ÖFB-Team hingegen ist sehr geradlinig. Im Hinspiel hat sich der Underdog defensiv zurückgezogen und auf Konter gelauert. Das wäre fast schief gegangen."
Krainz hadert auch damit, dass er es selbst nicht ins Stadion schafft am Samstag, kickte er mit einigen unserer Top-Spieler in den ÖFB-Jugendauswahlen zusammen. Mit Konrad Laimer, Xaver Schlager, Stefan Posch und Marco Friedl hat er hin und wieder noch Kontakt, doch ein Wiedersehen bleibt vorerst leider aus.