Rapid

Hauptsponsor will neue Fanpolitik

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Strafe durch die Liga am 1. Juni. Pro Geisterspiel in St. Hanappi 150.000 Euro weg.

Rapids Hauptsponsor Wien-Energie bringt sich "konstruktiv" in die Überlegungen ein, wie nach dem Platzsturm beim Derby künftig die neue Rapid-Fanpolitik aussehen wird. Das hat ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag betont. Die Gespräche mit dem Verein haben demnach bereits begonnen. Der " Neustart " in der Fanpolitik soll mit dem Start in die kommende Saison erfolgen.

Kunden melden sich beim Wien Energie
"Für uns ist die Sache ganz klar. Wir verurteilen das, was am Sonntag passiert ist, auf das Allerschärfste", erklärte der Sprecher. Man habe als Sponsor mit Rapid sehr gute Zeiten erlebt: "Aber jetzt ist etwas Schlimmes passiert." Davon bleibt offenbar auch das Geschäft nicht völlig unberührt: Laut Wien-Energie gibt es bereits Anfragen von Kunden, die wissen wollen, wie das Unternehmen zu den Vorfällen steht.

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Neu Fanpolitik gefordert
Als Konsequenz fordert der Sponsor eine Änderung in der Fanpolitik: "Wir haben dazu auch konkrete Ideen." Wie die diesbezüglichen Vorschlägen aussehen, wolle man während der laufenden Abstimmung mit dem Verein vorerst nicht sagen, hieß es. Es würden aber Maßnahmen für neue Strategien in der Fanbetreuung ausgearbeitet, die zum Start der neuen Saison zum Tragen kommen sollen.

An ein Aus für die Unterstützung denkt man bei Wien-Energie derzeit nicht, wie versichert wird: "Wir stehen zur Partnerschaft."

Diashow - Die Fotos zum Platzsturm beim Wiener Derby

Hohe Verluste für Rapid
150.000 Euro! So viel Reinerlös geht Rapid bei einem Spiel ohne Zuschauer verloren. Genau damit muss der Klub nun rechnen. Generalmanager Werner Kuhn: „Es ist leicht möglich, dass wir national Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen müssen.“

Nur noch Sechster
Möglich auch: eine Platzsperre (Austragung an neutralen Orten). Das genaue Strafmaß will der Senat 1 der Liga erst am 1. Juni bekannt geben. Bereits fix: Rapid rutscht auf Rang sechs hinter Wacker zurück, weil Teams mit Strafverifizierung bei Punktegleichheit zurückgereiht werden. Den Verlust von Rang fünf kann Rapid noch am ehesten verkraften.

Ruin droht
Bei drei Geisterspielen würde dem Verein (Budget: ca. 15 Millionen Euro) fast eine halbe Million abhanden kommen. Kuhn: „Wir werden sicher alles versuchen, die Verursacher in Regress zu nehmen.“

Schwere Zeiten
So oder so sieht der Klub schweren wirtschaftlichen Zeiten entgegen. Die OMV reduzierte ihr Engagement unabhängig von den Randalen radikal. Weitere Sponsoren drohen nun abzuspringen. Orange-Sprecher Tom Tesch: „Es muss Gespräche mit dem Rapid-Präsidium geben. So was wie Sonntag darf nie mehr passieren. Wir verlangen einen Maßnahmenkatalog.“

Mit asozialen Gewalttätern will kein Unternehmen werben. Beim Derby saß eine Delegation des Elektronik-Konzerns Philips auf den Rängen. Der geplante Deal dürfte platzen.

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