0:3-Niederlage

Rapid-Pleite kürt Salzburg zum Meister

Teilen

Der Spanier Nacho mit einem Doppelpack und der albanische Torjäger Salihi sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Damit ist Red Bull Salzburg der Meistertitel nicht mehr zu nehmen.

Salzburg dank Rapid-Pleite vorzeitig Meister
Red Bull Salzburg ist Österreichs Fußball-Meister. Die "Bullen", die bereits am Samstag gegen den LASK mit 2:1 gewonnen hatten, profitierten von der Schützenhilfe der SV Ried zum Abschluss der 34. Bundesliga-Runde. Die Oberösterreicher besiegten Titelverteidiger Rapid am Sonntag im mit 7.600 Zuschauern ausverkauften Fill-Metallbau-Stadion verdient mit 3:0 (3:0). Der Spanier Nacho mit einem Doppelpack (35., 37.) und der albanische Teamstürmer Hamdi Salihi per Kopf (45.) legten schon vor der Pause den Grundstein zum Sieg.

Gratulieren Sie Red Bull Salzburg zum Meistertitel

Die Elf von Coach Paul Gludovatz ist damit in der laufenden Saison weiter als einzige Mannschaft im eigenen Stadion ungeschlagen, Kapitän Herwig Drechsel und Co. haben in 17 Partien bei vier Remis 13 Mal gewonnen. Die letzte Heimniederlage datiert nach wie vor vom 26. April des Vorjahres (0:1 gegen Rapid). Der Tabellenfünfte hielt damit auch die eigene Europacup-Chance am Leben, zwei Runden vor Schluss fehlen drei Punkte auf Sturm Graz sowie fünf Zähler auf die Austria.

Packende Anfangsphase
In einer packenden Anfangsphase waren beiden Teams auf die schnelle Führung aus. Ried-Goalie Gebauer schoss nach 15 Sekunden Rapid-Stürmer Maierhofer an, konnte aber noch vor der Linie retten (1.). Im Gegenzug scheiterte Rieds Salihi auf der anderen Seite mit einem schönen Volleyschuss aus 20 Metern an der Latte (2.). Danach ließen Rapids Kapitän Hofmann (8./am langen Eck vorbei) und der aufgerückte Eder (9./Hackmair rettete nach seinem Kopfball auf der Linie) die Chance auf die Gäste-Führung aus.

Damit hatten die Wiener aber vor der Pause ihr Offensivpulver verschossen, Ried übernahm mehr und mehr das Kommando und sorgte vor allem immer wieder aus Standardsituationen sowie mit Flanken für Gefahr. Die Fans der Heimischen mussten aber vorerst noch auf den Führungstreffer warten, da Schiedsrichter Schörgenhofer einen Burgstaller-Kopfball-Treffer (25.) fälschlicherweise wegen Abseits aberkannte.

In der 31. Minute hatten die Hütteldorfer neuerlich Glück, Patocka sah nach einem Foul als letzter Mann gegen Nacho an der Strafraumgrenze nur Gelb und Goalie Payer parierte sowohl den Freistoß von Brenner als auch den anschließenden Kopfball von Salihi (32.).

Nacho-Doppelpack
Drei Minuten später war der Bann aber endgültig gebrochen. Nach einem kurz abgespielten Lexa-Freistoß stocherte Nacho den Ball über die Linie (35.), zudem sorgte der Spanier mit einem Fersler nach Drechsel-Vorarbeit auch gleich für die Vorentscheidung (37./13. Saisontor). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte Salihi endgültig den Sack zu. Nach einer Lexa-Flanke kam der albanische Teamstürmer völlig frei zum Kopfball und ließ Payer keine Chance (45./12. Saisontor).

Nach dem Seitenwechsel starteten die Rieder wieder fulminant, ein Drechsel-Schuss landete an der Stange (48.). Danach verwalteten die Oberösterreicher geschickt das Ergebnis, der Vizemeister dezimierte sich zudem selbst mit einer Gelb-Roten Karte für Kulovits (56.). Zu Chancen kamen die Hütteldorfer, die sich nicht aufgaben, aber trotzdem noch. Kavlak (54./daneben), Maierhofer (56./am langen Eck vorbei) und Heikkinen (73./drüber) ließen aber die besten Möglichkeiten ungenützt. Am Ende rettete Payer bei Rieder Kontern Rapid noch vor einer höheren Niederlage.

Somit musste die Elf von Coach Peter Pacult die höchste Meisterschaftsniederlage seit dem 1:5 gegen Sturm Graz am 15. September 2007 hinnehmen. Gegen Ried haben die Wiener zum letzten Mal am 22. März 1997 mit drei Treffern Unterschied (ebenfalls 0:3) verloren, auch damals war schon Rieds Kapitän Drechsel dabei.

SV Ried - Rapid Wien 3:0 (3:0)
Fill-Metallbau-Stadion, 7.600 (ausverkauft), SR Schörgenhofer
Torfolge: 1:0 (35.) Nacho, 2:0 (37.) Nacho, 3:0 (45.) Salihi

Nächste Seite: Stimmen

Co Adriaanse (Salzburg-Trainer)
"Ich bin etwas überrascht, denn ich habe nicht erwartet, dass Ried Rapid schlägt. Aber ich bin sehr froh, dass wir es jetzt schon geschafft haben. Ich freue mich für die Spieler. Der Meisterschaft ist eine große Leistung, denn wir haben auch viele Verletzte gehabt. Jetzt können wir in Ruhe die beiden ausständigen Spiele absolvieren."

Peter Pacult (Rapid-Trainer)
"Gratulation an Ried, das war eine großartige Leistung, für sie ist jetzt auch ein internationaler Platz möglich. Ried hat verdient gewonnen. Bis zur 35. Minute war alles offen, dann hat die Mannschaft bei zwei Standardsituationen geschlafen, amateurhaft agiert. Die Mannschaft kann mehr, als sie in Ried gezeigt hat."

Stefan Maierhofer (Rapid-Stürmer)
"Wir haben gegen 14 Rieder gespielt. Wir haben die erste Hälfte verschlafen und drei Gegentore bekommen, dann war das Spiel vorbei. Ried hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen, heute war leider nichts drinnen. Gratulation an Salzburg und an Marc Janko, er hat die Salzburger zum Titel geschossen. Ich wünsche ihm, dass er den Torrekord packt. Für die Fans zu Hause gegen Mattersburg und in Kapfenberg (Anm./schon 5.000 Karten an Rapid-Fans verkauft) werden wir noch einmal alles mobilisieren und versuchen, den gewohnten Fußball zu bieten."

Helge Payer (Rapid-Goalie)
"Gegen Salzburg waren wir aggressiv und toll, heute war das Gegenteil. Ried ist hinten gestanden und hat auf unsere Fehler gewartet und die haben wir gemacht. Die Körpersprache von allen Spielern war negativ. Dem Meister muss man gratulieren, so fair muss man sein. Für uns war es wichtig, die Salzburger zu Hause besiegt zu haben, das war für den Stolz eine wichtige Geschichte. Wir haben immerhin mehr Punkte als letztes Jahr zur gleichen Zeit."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.