Brasilo spielte mit Tiflis Katz und Maus. "Bauchgefühl" ließ Pacult den Neuzugang erstmals in der Startelf nominieren.
Für Fabiano de Lima Campos Maria (21) war es gestern ein ganz besonderer Moment, von Beginn an für Rapid in der 2. UEFA-Cup-Qualifikationsrunde gegen Dinamo Tiflis zu spielen. „Da kribbelt es immer bei mir, wenn ich das Rapid-Leiberl überstreife“, verriet der Brasilianer. Das Vertrauen des Trainers hatte sich der Stürmer im Training hart erkämpft. Dass Pacult diesmal auf Fabiano setzte, war goldrichtig.
Tor
Schon in der 21. Minute dankte es ihm der Rechtsfuß mit dem
Treffer zum 1:0. Kapitän Steffen Hofmann hatte seinen Freistoß schön in den
Strafraum gezirkelt, Mario Tokic legte mit dem Kopf für Fabiano auf. Trotz
der fast 40 Grad im Schatten blieb der Brasilianer cool und netzte zu seinem
ersten Treffer für den Rekordmeister ein.
Assist
Zuvor war Fabiano nur 21 Minuten für den Rekordmeister am
Platz gestanden und hat immerhin schon einen Assist zu verbuchen. Beim
4:0-Sieg gegen Austria Kärnten legte Fabiano fein für Boskovic (91.) zum 4:0
auf.
Bauchgefühl
Sein "Gefühl" hat Pacult laut
eigenen Angaben dazu animiert, Fabiano den Vorzug gegenüber Mate Bilic zu
geben. Dennoch handelte es sich nicht um eine reine Bauchentscheidung. "Der
Hauptgrund war der Platz. Fabiano kann mit solchen Plätzen gut umgehen, weil
er sie von Brasilien gewohnt ist. Das hat man auch gesehen, denn er hat in
90 Minuten fast keinen Stoppfehler gemacht."
"Krautacker" gewohnt
Tatsächlich hatte der 21-jährige
Fabiano auf dem holprigem Terrain keine Berührungsängste. "Für
mich ist so ein Platz und auch so eine Hitze ganz normal, ich kenne das von
Brasilien", meinte der Südamerikaner, der sich überschwänglich über
sein erstes Tor für Rapid freute und nun auf einen Stammplatz im
Sonntag-Schlager gegen Salzburg hofft. Der aus Sao Paulo stammende Angreifer
spielte zuletzt für Ponte Preta (vor einem Jahr noch in der ersten, zuletzt
in der zweithöchsten brasilianischen Liga) und unterschrieb im Juli in
Wien-Hütteldorf einen Einjahresvertrag plus Option auf ein weiteres Jahr.
Stärke
Seit wenig mehr als einer Woche ist Fabianos
Freundin Daniele aus Sao Paulo in Wien und gibt dem 21-Jährigen
Selbstvertrauen und Kraft. Auch die Fans treiben den Brasilianer immer
wieder an, er bedankte sich jubelnd bei den 150 mitgereisten Anhängern, lief
extra zum Sektor der Rapidler. Ein ganz besonderer Fan hatte es vorher quasi
schon geahnt: Frederike Baar, die mit ihrem Mann Alfred die 50.
internationale Reise mit Rapid bestritt, hatte sich gegen Dinamo Tiflis für
das Fabiano-Leiberl entschieden und lag damit goldrichtig.