Bundesliga

Salzburg bleibt Rapid auf den Fersen

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Salzburg mit 3:0 erfolgreich, Austria-Mattersburg 0:0 unentschieden, Innsbruck schlägt Ried und kann weiter auf den Klassenerhalt hoffen.

Salzburg - Sturm 3:0

Red Bull Salzburg hat im Kampf um den österreichischen Fußball-Meistertitel vorgelegt. Die Mozartstädter feierten am Samstag in der 33. Bundesliga-Runde vor eigenem Publikum einen 3:0-(2:0)-Heimsieg gegen Sturm Graz und liegen damit zumindest vorläufig zwei Punkte vor Rekord-Champion Rapid, der am Sonntag auswärts gegen den LASK antritt.

Das durch Treffer von Ngwat-Mahop (27.), Jezek (41.) und Ilic (72.) zustande gekommene Ergebnis entsprach allerdings nicht dem Spielverlauf. Die Grazer, bei denen der gesperrte Prödl fehlte und die offenbar abwanderungswilligen Salmutter und Krammer zunächst nur auf der Bank Platz nahmen, agierten von Beginn an unbekümmert und sorgten mit schnellen Vorstößen immer wieder für Verwirrung in der Salzburger Defensive.

Die erste echte Chance hatten dennoch die Gastgeber, Jezek fand in der 15. Minute aber mit einem Schuss aus relativ spitzem Winkel in Sturm-Goalie Schicklgruber seinen Meister. Elf Minuten später hatte Stankovic die Sturm-Führung auf dem Fuß: Haas legte per Fersler ab, der U21-Teamspieler schoss den Ball aber frei stehend am Fünfer-Eck direkt auf Salzburg-Schlussmann Ochs.

Praktisch im Gegenzug stellte die Truppe von Giovanni Trapattoni, dessen Nachfolger Co Adriaanse sich unter die 15.500 Zuschauer in Wals-Siezenheim gemischt hatte, auf 1:0. Ilic bediente mit einem Querpass Ngwat-Mahop und der Kameruner donnerte den Ball direkt aus rund zehn Metern zu seinem ersten Liga-Tor unter die Latte (27.).

Dennoch fanden die Salzburger in ihrem ersten Heimspiel seit dem 0:7-Debakel gegen Rapid vor knapp zwei Wochen nicht zur gewohnten Sicherheit, wie eine Szene in der 36. Minute bewies. Kovac servierte Stankovic im Strafraum unfreiwillig den Ball, der Grazer schoss jedoch am langen Eck vorbei. Effizienter präsentierten sich da schon die Mozartstädter. In der 41. Minute spielte Ilic den Ball ideal in den Lauf von Jezek, der mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck traf.

Sturm steckte dennoch nicht auf und wurde schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff gefährlich, Ochs entschärfte jedoch einen Weitschuss von Stankovic. In der 54. Minute war es wieder der Deutsche, der bei einem Schuss von Haas nur mit Mühe rettete. Sechs Minuten später köpfelte Prettenthaler nach einem Eckball von Säumel den Ball aus aussichtsreicher Position deutlich daneben.

Trapattoni reagierte auf Sturms Überlegenheit und brachte bereits in der 53. Minute den defensiven Mittelfeldspieler Aufhauser für den Stürmer Ngwat-Mahop. Die Salzburger ließen sich nach dem Seitenwechsel zunächst weit zurückfallen und lauerten auf Konter. Der entscheidende Treffer resultierte allerdings nicht aus einem gelungenen Gegenstoß, sondern aus einem schweren Fehler von Sturm-Innenverteidiger Schaschiaschwili.

Ilic nahm eine völlig misslungene Kopfball-Rückgabe des Georgiers auf, umkurvte Schicklgruber und schob in der 72. Minute mit der ersten "Bullen"-Chance in Hälfte zwei zum 3:0 ein. Eine Minute zuvor hatte Ochs bei einem Weitschuss von Muratovic noch sein ganzes Können aufbieten müssen.

Erst nach dem dritten Gegentor war bei den Steirern die Luft draußen und Ilic vergab in der 73. und 79. Minute noch gute Möglichkeiten auf einen höheren Salzburg-Sieg.

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Austria Wien - SV Mattersburg 0:0

Die Wiener Austria ist am Samstag im Horr-Stadion nicht über ein torloses Remis gegen den SV Mattersburg hinausgekommen und hat damit den Sprung auf Tabellenrang drei verpasst. Der Cupsieger gab unter Interimstrainer Didi Constantini nach zuletzt zwei Siegen erstmals Punkte ab und ist nun mit dem LASK, der im Sonntag-Spiel der 33. Runde der Fußball-Bundesliga Tabellenführer Ried empfängt, punktgleich.

Die Gäste waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Die Wiener agierten zu passiv und ließen in der Offensive Präzision vermissen. Die Mattersburger spielten geradliniger nach vorne, waren aber nicht in der Lage, das Übergewicht in Tore umzumünzen. Die Austria war lediglich aus Standardsituationen und bei einem Kopfball von Okotie (34.) gefährlich. Mattersburg-Mittelfeldmann Kovrig (38.) hätte noch vor der Pause die bis dahin verdiente Führung fixieren können, seinen Gewaltschuss von der Strafraumgrenze wurde allerdings von Mitspieler Jancker im Fünf-Meter-Raum abgeblockt.

Nach Wiederbeginn präsentierten sich die Violetten stärker und besannen sich darauf, ihr Flankenspiel zu forcieren. Der eingewechselte Kuljic brachte den erhofften Schwung im Angriffsspiel. Aber auch die Mattersburger versteckten sich nicht, so verfehlte etwa Jancker (63.) per Kopf nach Fuchs-Flanke das Tor nur knapp. In der Schluss-Viertelstunde dominierte die Wiener das Geschehen klar, aber im Abschluss blieben die Austrianer weiter harmlos und mussten sich nach schwacher Leistung mit einem Punkt begnügen.

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Wacker Innsbruck - SV RIed 1:0

Der FC Wacker Innsbruck hat am Samstag die Chance auf den Klassenerhalt in der österreichischen Fußball-Bundesliga gewahrt. Die Tiroler feierten gegen die SV Ried vor 5.800 Zuschauern im Tivoli-Stadion einen 1:0-(0:0)-Heimsieg und verkürzten damit den Abstand auf den Tabellenneunten SK Austria Kärnten auf drei Punkte. Olushola Aganun erlöste die Elf von Helmut Kraft, für die damit eine Serie von zuletzt acht Spielen ohne Sieg zu Ende ging, in der 60. Minute.

Die ohne den gesperrten Regisseur Drechsel angetretenen Rieder sind nun schon seit sechs Runden und in der Fremde gar schon seit zwölf Partien (1 Remis/11 Niederlagen/Torverhältnis: 5:32) sieglos und verabsäumten es, das Abstiegsgespenst endgültig zu verbannen. Ried (36 Punkte) liegt drei Runden vor Schluss vor Altach (35) und Kärnten (32) auf Rang sieben. Den Tirolern gelang damit zum ersten Mal im vierten direkten Saisonduell (0:1,0:0,0:0) ein Tor und die Revanche für die Heimniederlage am 2. September 2007.

Innsbruck-Coach Helmut Kraft setzte zwar auf ein 4-3-3-System mit der Dreier-Spitze Aganun, Kolousek und Idrizaj, von der offensiven Ausrichtung war am Feld aber nur wenig zu sehen. Die Tiroler, denen man die Nervosität deutlich anmerkte, waren zwar optisch überlegen, erarbeiteten sich vor der Pause aber nur zwei richtige Torchancen. Nach einem herrlichen Heber von Kolousek über die Gäste-Abwehr konnte sich der aufgerückte vor Ried-Goalie Berger völlig frei stehende Mimm den Ball nicht richtig annehmen und das runde Leder kullerte um Zentimeter am langen Eck vorbei (23.).

In der 31. Minute hätte Berger fast den heranfliegenden Hattenberger übersehen, der Ried-Schlussmann konnte dessen Kopfball aber doch noch über die Latte drehen. Den Riedern, die von Beginn an nur auf eine gesicherte Defensive setzten, war deutlich anzumerken, dass sie mit einem Remis zufrieden wären. Nur Hackmair sorgte mit einem Schuss, an dem Innsbruck-Keeper Pavlovic noch mit der Hand dran war, für Gefahr (20.).

Nach dem Seitenwechsel kamen die Innsbrucker mit mehr Elan aus der Kabine. Nach einem Kolousek-Zuspiel schoss Liverpool-Leihgabe Besian Idrizaj ins Außennetz (51.). Das war auch die letzte Aktion des Jungstürmers, der zum ersten Mal nach überstandener Erkrankung von Beginn an spielte, dabei allerdings ein Totalausfall (zweikampfschwach und ungefährlich) war.

Kraft bewies mit dem Eintausch von Martin Dollinger (58.) ein "Goldenes Händchen". Der U20-ÖFB-Teamspieler legte mit seiner ersten Ballberührung auf Aganun auf, der von der Strafraumgrenze fast aus dem Stand genau in die Kreuzecke traf (60.). Für den Nigerianer, der anschließend mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss ausschied, war es erst der zweite Saisontreffer.

In der Schlussphase drängten die Rieder nochmals auf den Ausgleich, im Konter hätten die Innsbrucker aber mehrmals das 2:0 machen müssen. Der eingewechselte Orosz schoss aus sieben Metern kläglich weit neben das Tor (82.), zwei Minuten später spielte er für Lindström auf, anstelle selbst den Abschluss zu suchen (84.).

Die beste, fast unfassbare Chance ließ die Kraft-Elf schließlich in der 94. Minute aus. Nach einem Konter kam Orosz am Mittelkreis an den Ball, schoss allerdings nicht ins leere Tor. Der Ball kam in einem Angriff von vier Innsbruckern gegen einen Ried-Verteidiger (das Innviertler Tor war nach einem Berger-Ausflug verwaist) über Mimm zu Lindström, danach zu Kolousek und dann wieder zu Lindström, der den Ball zwar im Tor unterbrachte, wegen einer Abseitsstellung aber schließlich doch nicht jubeln durfte.

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