Pulisic mit Goldtor im Konflikt-Duell

1:0 - USA wirft den Iran aus der WM

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Die USA sichert sich hinter England in der Gruppe B das Achtelfinalticket. Christian Pulisic entscheidet in der 38. Minute das sowohl sportlich als auch politisch brisante Duell gegen den Iran.

Die USA stehen im Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Das Team von Coach Gregg Berhalter feierte am Dienstag in Doha einen 1:0-(1:0)-Erfolg über den Iran und sicherte sich hinter England Platz zwei in Gruppe B. Für die US-Boys ist es der erste Einzug in die K.o.-Phase seit 2014. Der Iran verpasste als Gruppendritter die erstmalige Qualifikation für ein WM-Achtelfinale.

In Hälfte eins betrieb die USA Einbahnstraßen-Fußball. Christian Pulisic brachte die Amerikaner folglich verdient in Führung (38.). Der zweite Spielabschnitt verlief ausgeglichener, der Iran fand allerdings kaum gefährliche Aktionen vor. Der Sieg der USA ging schlussendlich absolut in Ordnung. Im Achtelfinale treffen die USA auf die Niederlande. Im Parallelspiel der Gruppe B sicherte sich England durch einen souveränen 3:0-Erfolg über Wales den Gruppensieg.

Iran-Teamchef Carlos Queiroz veränderte seine Startelf nur auf der Torhüterposition. Alireza Beiranvand kehrte nach seiner Gehirnerschütterung zurück ins Tor. US-Trainer Gregg Berhalter wechselte nach dem torlosen Remis gegen England zwei Mal. In der Innenverteidigung startete Cameron Carter-Vickers anstelle von Walker Zimmerman, im Sturmzentrum erhielt Josh Sargent gegenüber Haji Wright den Vorzug.

Friedliche Stimmung während dem Spiel

Die Stimmung bei dem politisch brisanten WM-Spiel bleib vor und auch während des Spiels friedlich. Fans beider Seiten begrüßten sich freundschaftlich. Die Spieler des Iran sangen auch bei der Hymne wieder mit, im ersten Gruppenspiel war dies aufgrund der politischen Proteste in der Heimat nicht der Fall.

Die Amerikaner dominierten die gesamte erste Halbzeit. Zu Beginn konnten sie aus der Feldüberlegenheit allerdings noch kein Kapital schlagen. Nach einer gut getimtem Halbfeldflanke brachte Pulisic zu wenig Druck hinter seinen Kopfball (11.). Wenig später klärte Irans Schlussmann Beiranvand eine scharfe Hereingabe von Sergino Dest (17.).

In der Folge blieben die USA weiter klar tonangebend, bis zur nächsten gefährlichen Aktion dauerte es allerdings eine Weile. Timothy Weah zimmerte den Ball aus neun Metern über das Tor (33.). In Minute 38 mündete die klare Überlegenheit der US-Spieler in der verdienten Führung. Dest legte im Strafraum per Kopf quer auf Pulisic, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Der Torschütze prallte in dieser Aktion mit Beiranvand zusammen, konnte nach einer kurzen Behandlung allerdings weiterspielen.

Der Iran enttäuschte in Hälfte eins in allen Belangen. Viele Fehlpässe, kaum gelungene Kombinationen und kein einziger Torschuss standen zu Buche. Kurz vor der Pause hätte es für Team Melli noch schlimmer kommen können, ein Treffer von Weah zählte aufgrund einer knappen Abseitsposition nicht (45+6.).

Irans Bemühungen bleiben unbelohnt

Zur Pause wurde Torschütze Pulisic, der sich bei dem Zusammenprall am Bauch verletzte, durch den Ex-Salzburger Brenden Aaronson ersetzt. Auch der Iran wechselte und brachte Offensivspieler Saman Ghoddos. Dieser fand auch die erste gefährliche Aktion seines Teams im Spiel vor, als er aus kurzer Distanz über das Tor köpfelte (52.).

Der Iran zeigte sich im zweiten Spielabschnitt deutlich verbessert, klare Torchancen blieben allerdings Mangelware. Die USA wirkten nicht mehr so aktiv und spritzig, agierten defensiv aber äußerst clever und ließen wenig zu. Durch einen Schlenzer von Saeid Ezatolahi fand der Iran einen der seltenen Abschlüsse vor, dieser ging klar über das Tor (70.).

In der Nachspielzeit warf der Iran alles nach vorne. Ein Flugkopfball von Morteza Pouraliganji verfehlte das Gehäuse nur knapp (93.) - die beste Chance des Team Melli im ganzen Spiel. Kurz vor dem Schlusspfiff forderte der Iran noch einen Elfmeter, die Pfeife des Schiedsrichters blieb allerdings stumm.

Die Stimmen zum Spiel:

Carlos Queiroz (Iran-Teamchef): "In der ersten Halbzeit waren die USA überlegen, nach der Pause waren wir besser. Wir hätten ein Tor gebraucht, aber nun ist der Traum leider vorbei."

Gregg Berhalter (USA-Teamchef): "Die Jungs haben es gut gemacht. Am Ende waren wir sehr müde und hatten deshalb ein paar Probleme. Deshalb hat der Gegner viele zweite Bälle gewonnen. Trotzdem können wir sehr zufrieden sein und müssen vor keinem Gegner Angst haben."

+++ Alles zum Spiel können Sie hier nachlesen +++

Fußball-WM in Katar, Gruppe B (3. Runde):

Iran - USA 0:1 (0:1)

Doha, Al Thumama Stadium, 42.127 Zuschauer, SR Antonio Mateu (ESP)

Tor: 0:1 (38.) Pulisic

Iran: Beiranvand - Rezaeian, Pouraliganji, M. Hosseini, Mohammadi (45+2. Karimi) - Noorollahi (71. Torabi), Ezatolahi, Hajsafi (71. Jalali), Gholizadeh (77. Ansarifard) - Azmoun (46. Ghoddos), Taremi

USA: Turner - Dest (82. Moore), Carter-Vickers, Ream, Robinson - McKennie (65. Acosta), Adams, Musah - Weah (82. Zimmerman), Sargent (77. Wright), Pulisic (46. Aaronson)

Gelbe Karten: M. Hosseini, Kanaanizadegan (von der Bank aus), Jalali bzw. Adams

Die Besten: M. Hosseini bzw. McKennie, Dest
 

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