Homophobie-Skandal

"Geistiger Schaden": So rechtfertigt sich Katars WM-Botschafter

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Der katarische WM-Botschafter und frühere Fußball-Nationalspieler Khalid Salman hat Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet.  

Salman sieht seine homophoben Aussagen in der Dokumentation "Geheimsache Katar" des ZDF "aus dem Zusammenhang gerissen". Der 60-Jährige äußerte sich am Mittwoch bei Twitter, er schrieb zudem, "jeder" sei in Katar willkommen, "aber unsere Kultur und Religion ändern sich nicht für die Weltmeisterschaft". Die Aussage, wonach Homosexualität ein "geistiger Schaden" sei, hatte besonders in Deutschland für massive Kritik gesorgt.

Das WM-Organisationskomitee und der Weltverband FIFA haben die Aussagen bisher nicht kommentiert. Salman ist einer von zehn "lokalen" WM-Botschaftern.

"Ein geistiger Schaden"

Die Äußerung fiel in einem Interview in der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" von Jochen Breyer und Julia Friedrichs "Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns über Schwule reden", sagte Salman. "Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen." Er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwulsein "haram" und verboten, meinte Salman. "Es ist ein geistiger Schaden." Das Interview wurde sofort durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.

Katar gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderen Verstöße gegen Menschenrechte, schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen. Im Vorfeld der am 20. November beginnenden WM bemüht sich der Wüsten-Staat, ein anderes Bild zu vermitteln. Auch Fans aus der LGBTQ-Szene seien willkommen, hieß es offiziell.
 
 

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