Mbappé & Co. im Kampf um Viertelfinale gegen Polen

Lewandowski will Weltmeister Frankreich aufhalten

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Auf Robert Lewandowski, dem Superstar und Kapitän der polnischen Nationalmannschaft, wartet am Sonntag im Achtelfinale der Fußball-WM in Katar nach dem Aufeinandertreffen im letzten Gruppenspiel mit Lionel Messi der nächste Star-Gipfel mit Frankreichs Kylian Mbappé,

Wenn die Polen am Sonntag (ab 16 Uhr im Sport24-Liveticker) im Al Thumama Stadion in Doha auf Titelverteidiger Frankreich treffen, ist der amtierende Weltmeister klar zu favorisieren. Zu schwach waren zuletzt die Polen. "Das ist eine große Herausforderung für uns. Wir müssen das genießen und unser Bestes versuchen", sagte Lewandowski, der nach dem erreichten WM-Ziel und vor dem ungleichen Kräftemessen mit der Équipe Tricolore oft mit einem glücklichen Lächeln zu sehen war. Nach dem mit 0:2 verlorenen Weltfußballer-Vergleich mit Lionel Messi und Argentinien dürfte Mbappé mit Frankreich im Normalfall die eine oder andere Nummer zu groß für Polen und Lewandowski sein. "Wir wissen, welche Spieler sie haben", sagte Lewandowski mit Blick auf die französische Auswahl, die eben noch mehr ist als "nur" Mbappé.

Dazu könnten es im Al Thumama ausgerechnet langjährige Mitspieler sein, die Lewandowski das nächsten K.o. auf ruhmreicher Fußball-Bühne zufügen. Nachdem der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft mit seinem neuen Club FC Barcelona gegen den FC Bayern 0:2 und 0:3 abgefertigt wurde, steht der 34-Jährige wieder früheren Mitspielern wie Kingsley Coman oder Dayot Upamecano, gegenüber.

"Robert Lewandowski ist ein sehr guter Strafraumspieler mit einem außergewöhnlich guten Abschluss", sagte der langjährige Lewandowski-Vorlagengeber Coman. Beim 0:2 gegen Argentinien sah "Lewa" allerdings kaum einen brauchbaren Ball und war zu jeder Zeit bei den Verteidigern der Gauchos gut aufgehoben. Polens große Hoffnung auf das Viertelfinale, das die Auswahl bei der EM 2016 schon einmal erreichte, ist neben Lewandowski Torhüter Wojciech Szczesny, der gegen die Argentinier in Überform war und das Ausscheiden aus dem Turnier verhinderte. Bei einem höheren Sieg der Gauchos wäre wohl Mexiko mit ins Achtelfinale eingezogen.

Franzosen konnten Kräfte sparen

Frankreich wiederum ist viel mehr als nur Mbappé. Der Weltmeister besticht - gleichwohl von vielen Ausfällen wie Ngolo Kanté, Paul Pogba, Presnel Kimpembe, Christopher Nkunku und Weltfußballer Karim Benzema gehandicapt - durch Klasse von vorne bis hinten, und zählt neben Brasilien zu den großen Favoriten. Anders als Lewandowski oder Benzema hat Mbappé noch keine große Einzelauszeichnung in seiner Profi-Vita. "2018 war er jung. Er ist immer noch jung. Aber er ist vier Jahre älter. Er übernimmt mehr Verantwortung", hob Teamchef Didier Deschamps Vorzüge des Vollspeed-Fußballers hervor. Dieser sei eine "Lokomotive" für die ganze Mannschaft. "Und er ist ein echter Teamplayer", ergänzte Deschamps.

Frankreich hat vor dem WM-Achtelfinale gegen Polen großen Respekt, natürlich besonders vor Lewandowski und Szczesny. "Sie mussten viel verteidigen in der Gruppenphase und sie verteidigten sehr gut. Sie lieben das, sie sind aber nicht nur ein defensives Team - schaut euch an, wen sie vorne haben", sagte Deschamps am Samstag in der Pressekonferenz. "Aber da ist mehr. Sie haben ein Rückgrat mit großer internationaler Erfahrung mit Kamil Glik, Piotr Zieliński, Grzegorz Krychowiak und einigen Jungen, die gezeigt haben, dass sie der Aufgabe gewachsen waren. Sie verdienen es, hier zu sein." Szczesny, Keeper von Juventus Turin, parierte in der Gruppenphase Elfmeter des Saudis Salem Aldawsari und von Messi. Auf die Frage, ob er weiter Elfmeterschütze der Equipe Tricolore sei, sagte Antoine Griezmann: "Wir werden dem polnischen Torhüter keine Informationen geben. Er hat schon zwei gehalten. Beim dritten soll er überrascht werden." Da es ein K.o.-Spiel ist, wäre sogar ein Elfmeterschießen möglich. Das wollen die Franzosen vermeiden.

Und dann ist da noch Frankreichs Kapitän und Torhüter Hugo Lloris, der am Sonntag im Falle eines Einsatzes sein 142. Länderspiel bestreiten und mit dem bisher alleinigen Rekordhalter Lilian Thuram gleichziehen wird. "Das ist nicht nichts", sagte der 35-Jährige lachend: "Ich fühle mich sehr geehrt und sehr stolz. Aber einen Tag vor einem WM-Achtelfinale ist das zweitrangig. Über den Rekord freue ich mich nach einem hoffentlich erfolgreichen Turnier." Damit er noch in Katar alleiniger Rekordspieler wird, müsste Frankreich gegen Polen weiterkommen.

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Achtelfinale: Frankreich - Polen
Doha, Al Thumama Stadium

Al Thumama Stadium
© Getty
× Al Thumama Stadium

Schiedsrichter: Jesús Valenzuela (VEN)

Frankreich: 1 Lloris - 5 Kounde, 4 Varane, 18 Upamecano, 22 T. Hernandez - 14 Rabiot, 7 Griezmann, 8 Tchouameni - 11 Dembele, 9 Giroud, 10 Mbappe
Ersatz: 16 Mandanda, 23 Areola - 2 Pavard, 3 Disasi, 13 Fofana, 17 Saliba, 24 Konate, 6 Guendouzi, 15 Veretout, 25 Camavinga, 12 Kolo Muani, 20 Coman, 26 Thuram
Es fehlt: 21 L. Hernandez (Kreuzbandriss)

Polen: 1 Szczesny - 2 Cash, 15 Glik, 14 Kiwior, 18 Bereszynski - 10 Krychowiak, 6 Bielik - 24 Frankowski, 20 Zielinski, 13 Kaminski - 9 Lewandowski
Ersatz: 12 Skorupski, 22 Grabara - 3 Jedrzejczyk, 4 Wieteska, 5 Bednarek, 25 Gumny, 8 D. Szymanski, 11 Grosicki, 17 Zurkowski, 19 S. Szymanski, 21 Zalewski, 26 Skóraś, 7 Milik, 16 Swiderski, 23 Piatek

 

 

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