Ein Kommentar von Sebastian Bohrn-Mena.
Ich bin ein großer Fußball-Fan, habe es früher mit viel Leidenschaft selbst gespielt und fühle mich als halber Südamerikaner noch mal anders mit dem Sport verbunden. Was den Fußball von jeher auszeichnet, ist seine Fähigkeit zu verbinden. Kulturen, Generationen, Kontinente. Umso mehr ist es eine Schande, dass eine mutmaßlich gekaufte Weltmeisterschaft nun in einem Land stattfindet, das systematisch Menschen ausgrenzt und unterdrückt. Fußball ist ein Milliardengeschäft, das ist nichts Neues. Aber dass es jetzt schon so weit geht, dass Autokratien sich über eine WM ein gigantisches Greenwashing kaufen können, das überschreitet alle Grenzen. Ein Land, in dem eine Religion missbraucht wird, um Unterdrückung zu rechtfertigen, sollte nicht Austragungsort für so ein Ereignis sein. Eine Schande für die Weltgemeinschaft.
Meiner Meinung nach sollten die Länder der EU die Spiele boykottieren. Wenn wir uns als vermeintliche Hochburg der Menschenrechte ernst nehmen, dann erteilen wir dieser Farce eine Absage. Einschalten sollte diesmal niemand, lassen wir diese menschenverachtende Maschinerie gegen die Wand fahren, indem wir ihr die Zugriffszahlen entziehen. Das ist die einzige Sprache, die verstanden wird.